Vom 30.10.2017 bis zum 03.11.2017 reisten wir in den Norden Portugals in die wunderschöne Stadt – Porto. Diese Stadt hat so viel zu bieten und wir hatten einen grandiosen Städtetrip. Die ganze Stadt ist gepflastert mit wunderschönen alten Kacheln und rundherum befinden sich viele architektonisch wundervolle Häuser. Besonders genossen habe ich bei Sonnenuntergang über Bogenbrücke Ponte Dom Luís I zu gehen und den Blick über die ganze Stadt zu haben. Wir flanierten durch die Altstadt, machten eine Bootstour auf dem Douro und vergingen uns an den vielen portugiesische Köstlichkeiten.
Unser Flieger startete in Köln um 09:25 und wir erreichten Porto um 12:05, dabei betrug die reine Flugzeit 3,5h, denn in Porto könnt ihr die Uhr eine Stunde zurückstellen. Vom Flughafen fuhren wir mit der Metro ca. 20 min. in die Stadt. Ein Ticket kostet ca. 1,80€ und man kauft einmal für 0,60€ die Cartão Andante, die sich dann immer wieder beliebig aufladen lässt. Wir haben so viel erlebt, daher möchte ich euch im folgenden meine Top-Highlights der Städtereise nach Porto vorstellen:
Übernachten in Porto
Übernachtet haben wir direkt im Zentrum von Porto im kleinen familiären Hotel Linha 22. Das Personal ist extrem nett und absolut hilfsbereit. Die Unterkunft liegt sehr zentral neben der Clerigos Kirche und man kann zu Fuß fast alle bekannten Sehenswürdigkeiten erkunden. Das Haus ist authentisch und lässt sich als altportugiesisch und von innen als liebevoll eingerichtet umschreiben. Besonders lustig waren die Zimmer, denn sie sind sehr klein, aber einfallsreich. Mein Zimmer hatte die Dusche über dem Bett und man musste zum Schlafen das Bett unter der Dusche herausziehen. Die Tochter des Besitzers Carlos soll Architektin sein und hat das beste aus der Größe der Zimmer herausgeholt. Die Zimmer wurde jeden Tag gereinigt und alles ist sehr sauber.
Linha 22 bietet neben dem Hotel-Betrieb einen kleinen Feinkostladen mit ausgewählten Produkten aus der Region – nur Kaffee und Bacalhau werden importiert. Das Frühstück war sehr lecker und das Mittags-Menü ist absolut fantastisch. Für alle die Samstags Vorort sind wird eine kulinarische Trambahnfahrt mit Fado-Live-Musik angeboten – leider haben wir das nicht miterlebt.
Die Unterkunft und die Köstlichkeiten bei Linha 22 empfehle ich sehr gerne weiter.
Preis: 60 € / Nacht
Rua dos Clérigos 23
T: 222 08 51 23
Mo – Do 11-19 Uhr
Fr/Sa 11-24 Uhr
http://linha22.pt/
Portweinprobe in Vila Nova de Gaia
Eines meiner Top-Highlights war die Portweinprobe in Vila Nova de Gaia auf der anderen Seite des Douro. Zuerst haben wir überlegt die Weinprobe auf eigene Faust zu planen, aber Jan wurde dann auf den Anbieter Porto-Walkers aufmerksam und wir buchten dort eine 4h Portweintour – es war die richtige Entscheidung. Treffpunkt war die Brücke Ponte Dom Luís I und der Guide vom Porto-Walkers-Team war mit seinem roten T-Shirt sehr gut zu erkennen. Zu Beginn machten wir eine kleine Vorstellungsrunde und die Tour Teilnehmer kamen aus den unterschiedlichsten Ländern wie Neuseeland, Australien, USA, Brasilien, Südkorea, UK, usw. Dieser internationale Flair hat mir besonders gut gefallen und wir waren ein echt lustige Truppe.
Zu Fuß ging es über die Brücke nach Gaia. Dort besuchten wir insgesamt drei Weinlodges. Im ersten Weinkeller wurden uns die Unterschiede zwischen einem Ruby und einem Tawny und deren unterschiedliche Stile und Reifegrade näher gebracht. Wir probierten die ersten guten Tropfen und die Stimmung wurde immer besser. Angeheitert gingen wir zum nächsten Weinkeller und besichtigten das Casa Ramos Pinto. Wir erhielten eine professionelle Führung durch seine Gemächer und lernten wie unkonventionell Ramos Pinto versuchte in früheren Zeiten seinen Portwein zu vertreiben. Uns wurde gezeigt in welchen Weinfässern, welcher Wein gelagert wird.
Unsere letzte Station der Tour war der Weinkeller von Porto Cruz. Dort wurden wir durch ein interaktives Museum geführt und lernten den Unterschied zwischen mechanischer und manueller Weinproduktion. Die hochwertigen Ports werden auch heute noch manuell erstellt, das bedeutet das Männer und Frauen in einem bestimmten traditionellen Rhythmus die Trauben mit ihren nackten Füßen zerstampfen. Maschinen können heute noch nicht verhindern das Bitterstoffe in den Wein gelangen, da diese neben der Schale auch den Kern der Traube zerstören. Die Produktion durch den Menschen ist da viel schonender. Die Museum-Tour endete in einem professionellen Wein-Tasting Raum und wir probierten vier verschiedene Ports wie die Profis – ausgespuckt habe ich allerdings keinen der edlen Tropfen. Der Tag endete auf dem Rooftop von Porto Cruz mit einem wundervollen Blick auf die beleuchtete Stadt Porto.
Portwein-Tour | 25 € | 4 Std. |
Tour durch die Altstadt | kostenlos | 3. Std. |
Tapas & Vinho Verde | 30 € | 2,5 Std. |
Fahrrad & Surf Pack | 25 € | – |
Shopping, Genuss & Porto bei Nacht
In der Nähe unseres Hotels lag die mit Plastikblumen geschmückte und bunten Stromkästen gepflasterte Straße Rua das Flores. Cafés, Restaurants und individuelle Läden verführten uns zum einkaufen und schlemmen. Wir haben viele Porto-Typische Produkte dort eingekauft. Zugegeben so mancher Reiseführer beschreibt die Straße schöner, als sie wirklich ist. Tipps: Probiert unbedingt das für Porto typische Sandwich mit dem Namen Francesinha (kleine Französin)! Das Sandwich hat ordentlich Kalorien und besteht aus Toastbrot, Schinken, Wurst, Rindfleisch und wird dick mit Käse überbacken und in einer Art Tomatensauce serviert.
Ein weiterer Tipp für Shopping und Genuss ist das Viertel Bolhão. Unser Highlight war die zweistöckige Markthalle Mercado do Bolhão. Von außen sieht die Halle sanierungsbedürftig aus, aber wir trafen auf einen so liebevollen Stand mit einer umwerfenden Verkäuferin, die uns ein kleines Menü zauberte mit leckerem regionalen Käse, Schinken und dazu leckerer Portwein. Wir bummelten durchs Viertel und stießen auf leckere Feinkostläden wie dem Perola de Bolhão mit seiner wunderschönen Fassade. In der Nähe des Marktes befindet sich die Shoppingmeile Avenida dos Aliados. Neben den üblichen Ketten findet ihr auch den ein oder anderen Designer.
Besonders am Abend hat die Stadt ganz viel Charme und die Menschen tummeln sich vor den Bars auf der Straße – die Stimmung ist grandios. Wir waren sehr viel essen und gut Essen von Tapas, über Fisch und Fleisch war alles dabei. Unseren letzten Abend verbrachten wir im Restaurant Typographia Progresso in einem sehr schönen Ambiente, mit tollem Service und sehr leckerem Essen.
Bootstour auf dem Douro
Der Fluss Douro fließt durch die kleine Stadt Porto. Die beiden Ufer sind durch ganze sechs Brücken miteinander verbunden. Die Brücken zeichnen sich durch gewagte Konstruktionen und die unterschiedlichen Baustoffen wie Eisen, Stahl oder Stein aus. Am besten lassen sich die Brücken per Bootstour erkundigen. Wir kauften uns für rund 12,50 € pro Person Tickets an der Cais da Ribeira, warteten 10 min. und stiegen ins Boot. Die monströse Eisenbrücke Ponte Dom Luis I durchkreuzten wir als erstes. Weiter fuhren wir den Doro entlang und gelangten zur nächsten Brücke Ponte do Infante.
Kurz dahinter erreichten wir die Eisenbahnbrücke Maria Pia I – eine der ersten Meisterwerke von Gustave Eiffel. Weiter ging es dann zur Ponte de São João und zur Betonbrücke Ponte do Freixo. Es geht weiter Richtung Atlantik zur Ponte de Arrábida. Kurz vor dem Atlantik dreht das Schiff und fährt zurück nach Porto. Die Aussicht ist außergewöhnlich schön uns man bekommt nochmal einen ganz anderen Blick auf diese wunderschöne Stadt am Duoro.
Streetart, Harry Potter und Architektur
Nicht nur die Wasserstraße Duoro hat viel zu bieten. Porto wirkt auf mich unheimlich Kreativ – Tradition und Moderne wechseln sich ab. Neben alten, wunderschönen Gebäuden mit traditionellen Kacheln an den Wänden, findet man immer wieder kreative Streetart. Aber seht selbst:
Tipp: Wer nicht genug von Harry Potter & Co. bekommt, sollte ins Kaffeehaus Majestic gehen!
Immer wieder geht man an wunderschönen alten Kirchen und Gebäuden vorbei, wie dem Torre de Clérigos. Besonders schön von außen und von innen hat mir die Buchhandlung Lello gefallen. J. K. Rowling soll sich in dieser Buchhandlung wohl die ersten Inspirationen für “Harry Potter” geholt haben. Nervig ist ein wenig, die Eintrittstickets im Nebengebäude zu besorgen und der Andrang vor der Buchhandlung.
Gelohnt hat sich auch der Besuch im wunderschönen mit alten Kacheln bestückte Bahnhof Sao Bento.
Ausflug nach Guimaraes
Wenn ihr schonmal in Porto seit, lohnt sich auch ein Ausflug in die nahegelegene Stadt Guimaraes. Die Altstadt zeichnet sich durch viele historische Bauwerke aus und wurde sogar zum Welterbe der UNESCO erklärt. Man gelangt von der Bahnstation Sao Bento mit dem Zug in ca. 1,5h nach Guimaraes.
Fazit
Porto – I love you! Ich habe mich in diese kleine, sehr saubere und charmante Stadt am Duoro verliebt. Die Menschen die wir kennenlernen durften waren sehr offenherzig und freundlich. Ich kann euch nur empfehlen ein paar Tage in Porto zu verbringen und diese wunderschöne zu erkunden. Ich war nicht das letzte mal dort.
Wenn ihr weitere Tipps und Anmerkungen habt, dann kommentiert gerne!