Eifelsteig Etappe 11: Wandern im Land der Vulkane

Weite Felder, dichte Wälder, viele Seen und eine spannende Geschichte: die Vulkaneifel faszinierte uns irgendwie schon immer. Was heute dort zu finden ist, wo einst Gletscher und Vulkane eine Landschaft formten, ist nicht nur vielfältig und wunderbar. Die Vulkaneifel hat Tradition und ist der perfekte Ort für leidenschaftliche Wanderer. Mitten hindurch durch die Eifel bahnt sich ein besonderer Pfad seinen Weg: der Eifelsteig. Insgesamt 313 Kilometer lang und durch die Vielfältigkeit der Eifel-Landschaft geprägt, könnt ihr den Eifelsteig in 15 Tagesetappen entdecken. Unterwegs erwartet euch eine abwechslungsreiche Landschaft und Partnerwanderwege, die ihr in Kombination zum Eifelsteig begehen könnt. Wir haben die 11. Etappe des Eifelsteigs bewandert – von Trettscheid bis zum Gemünder Maar – und wunderschöne Eindrücke gesammelt.

Schalkenmehrener Maar
Ausblick auf das Schalkenmehrener Maar

*Hinweis: Dieser Bericht ist im Rahmen einer Einladung der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH zum Bloggerwandern entstanden. Anreise, Unterkunft und Verpflegung hat die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH für mich getragen. Meine Meinung, Ansichten und Tipps bleiben davon unbeeinflusst.

Auf geht’s…

Mein Ziel war es nicht nur, diese besonders schöne Etappe des Eifelsteigs zu begehen, sondern auch Abstand vom Alltag zu bekommen. In Zeiten wie diesen habe ich mich nach unbefangenem Wandern in der Natur gesehnt. Raus aus dem Alltag, Stress und Sorgen hinter sich lassen und rein in die Natur mit Zelt und Wanderschuhen. Der Eifelsteig ist dafür genau richtig. Und dass die Eifel auch kulinarische so leckere Überraschungen bereit hält, haben wir bei unserem Start noch nicht geahnt. Vor uns lag ein knapp 13 Kilometer langer Wanderweg, vorbei an unvergesslichen Orten und Naturschauspielen. Los ging es mit meinen Blogger-Kollegen in Trettscheid am Waldsee, einem Stausee mit rundherum Wald und in malerischer Kulisse.

Über Brücken, schmale Wege und bergan

Weiter ging es für uns über den Lieserpfad Richtung Daun. Dieser Wanderweg ist unglaublich abwechslungsreich und machte uns richtig Spaß. Schmale Wege, kleine Holzbrücken, direkt am Hang entlang und dann wieder mitten durch den Wald hindurch. Und immer die Natur vor der Nase. Zwischendurch ging es auch mal steil bergan, dann wieder gemütlich über romantische Stege über das kleine Flüsschen, die Lieser. Der Lieserpfad war ideal, uns an das Wandern zu gewöhnen und der perfekte Start für unsere Tour Richtung Gemünder Maar. Wir können euch den Lieserpfad nur wärmstens empfehlen. Nicht umsonst gilt er als einer der bekanntesten und schönsten Wanderwege durch die Eifel.

Über Wiesenwege zum Trockenmaar am Hohen List

Begraste Wege des Eifelsteigs führten uns zum Trockenmaar am Hohen List. Hier waren wir schon ganz in der Nähe von Schalkenmehren, wollten aber dennoch die Aussicht genießen. Der Hohe List liegt in ungefähr 549 Metern Höhe und von hier aus konnten wir wunderbar auf das Trockenmaar schauen, welches auch Burgweiher genannt wird. Obwohl das Maar nicht bewässert ist, konnte man die Senkung, die vulkanischen Ursprung hat, sehr gut sehen. Bis 2012 hat die Universität Bonn hier auf dem Hohen List zudem ein Observatorium geführt, welches heute nur noch unter Denkmalschutz steht. Durch die Lage und Höhe war dies der perfekte Platz für die Sternwarte.

Kurze Pause, Aussicht genießen und weiter

Auf unserem Weg dorthin, sind wir an einen schönen Aussichtspunkt gelangt. Von hier aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf Schalkenmehren und das Maar. Sitzmöglichkeiten laden zum kurzen oder langen Verweilen und Picknickpausen ein. Dann aber war es endlich soweit: wir konnten das Schalkenmehrener Maar schon sehen. Nach dem gleichnamigen Dorf benannt ist das Schalkenmehrener Maar eines von drei Dauner Maaren. Hier erlebten wir ein Sportevent der Extraklasse, denn einmal im Jahr findet der Vulkan-Cross-Triathlon in der Maararena Schalkenmehren statt. Das mit Wasser gefüllte Maar soll 21 Meter tief und einen 575 Meter großen Durchmesser haben. Im Sommer könnt ihr hier auch eine kurze Pause fürs Baden, Tretbootfahren, Angeln, Bootfahren oder Surfen nutzen. Das Naturfreibad Schalkenmehrener Maar ist sehr beliebt und wir können euch sagen: zu Recht!

Traumhafte Ausblicke zum Abschalten und Genießen

Weiter ging es für uns dann zum Maarsattel. Die kleine Anhöhe liegt direkt zwischen dem Schalkenmehrener Maar und dem Weinfelder Maar. Von hier aus habt ihr einen traumhaften Blick auf die beiden Maare und könnt die gesamte Landschaft noch einmal in Ruhe aus der Ferne betrachten. An diesem Ort wussten wir auch, weshalb die beiden Maare als „Augen der Eifel“ bezeichnet werden. Wenn ihr hier seid, müsst ihr unbedingt eine kurze Pause einlegen und einfach mal alles auf euch wirken lassen. Eine hübsche kleine Sitzbank lädt dazu ein, den Moment zu genießen und durchzuatmen.

Idylle am Weinfelder Maar

Unser nächstes Ziel auf dem Eifelsteig war das Weinfelder Maar, auch Totenmaar genannt. Von allen drei Dauner Maaren ist das Weinfelder Maar das höchste. Im Durchmesser bis zu knapp 430 Meter breit, ist das mit Wasser gefüllte Maar circa 51 Meter tief. Rund um diesen Ort herrscht eine absolute Idylle. Und über diesen Ort ranken sich auch viele Legenden und Geschichten. Diese Mystik merkt man noch heute. Eine Geschichte handelt zum Beispiel von einem versunkenen Schloss. Wenn man lange auf die Wasseroberfläche schaut, soll man angeblich die Umrisse des Schlosses sehen können. Ob das so ist, verraten wir euch aber nicht. Findet es einfach selbst heraus! Wir hatten das Glück, Ziegen zu sehen, die am Maar leben, um dort den Grasbewuchs auf natürliche Art zu regulieren. Anders als am Schalkenmehrener Maar sind das Baden und der Wassersport hier verboten. Das gesamte Gebiet und seine wunderschöne Flora und Fauna stehen unter Naturschutz.

Ausblick von der Kapelle auf das Totenmaar

Warum Totenmaar?

Diese Geschichte möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten. Am Nordufer des Weinfelder Maares steht eine Kapelle, die vor langer Zeit die Pfarrkirche von Weinfeld war. Weinfeld wurde von der Pest heimgesucht und alles was vom Dorf noch übrig geblieben ist, ist die Kapelle. Es heißt, wer an der kleinen Glocke im Inneren der Kapelle zieht, darf sich etwas wünschen. An der Kapelle befindet sich auch ein Friedhof und wegen diesem Friedhof wird das Weinfelder Maar auch Totenmaar genannt.

Fast am Ziel

Weiter ging es für uns Richtung Gemündener Maar. Unterwegs konnten wir schon einen unglaublich schönen Blick auf das Maar erhaschen: ein perfektes Motiv für Erinnerungsfotos. Etwa 150 Meter über dem Maar könnt ihr das gesamte Gebiet dieser traumhaften Landschaft sehr gut überblicken und die Vorfreude wächst. Mit dem Ziel vor Augen sind wir weitergewandert, bis wir endlich am Gemündener Maar ankamen. Vor uns lag nun dieser dunkelblaue Maarsee und viel grüne Landschaft drum herum. Das Gemündener Maar ist das kleinste der drei Dauner Maare. Wir konnten unglaublich tief in das klare Wasser blicken. Der Maarsee ist ungefähr 38 Meter tief. Hier dürft ihr auch wieder Boot fahren und Baden. Und auch das Angeln ist erlaubt. Wobei das Gemündener Maar einen geringen Nährstoffgehalt hat und sich kaum Fische blicken lassen werden.

Verdiente Pause und besondere Genüsse

Unsere Ankunft, die gesamte Wanderung und eine verdiente Pause feierten wir dann im kleinen Café KuliMaarik direkt am Gemündener Maar. Von der Terrasse aus habt ihr einen unbeschreiblichen Blick direkt auf das Gemündener Maar. So schmecken die deftigen und süßen Gerichte und das kühle Bier nach getaner Wanderung gleich noch besser. Hier gibt es deutsche Küche mit kulinarischen Besonderheiten der Region und unglaublich leckere Süßspeisen und Kuchen. Durch das Ambiente, die Qualität des Essens und die hier vorherrschende Gastfreundschaft können wir euch unbedingt empfehlen, hier einzukehren.

Tipps, Infos & Karte

Anfahrt

Aktuell fahrt ihr am besten mit dem Auto über die A1 in Richtung oder A48 in Richtung Manderscheid. Von Köln ist die Zugverbindung in der Regel bis Gerolstein gut. Aufgrund des Hochwassers, gibt es nun Schienenersatzverkehr.

Übernachtung

Wer der Natur nah sein will und gerne mit dem Zelt unterwegs ist, dem empfehle ich das idyllisch gelegene Feriendorf Pulvermaar in Gillenfeld. Ansonsten findet ihr auf eifelsteig.de weitere Tipps für Hotels und Ferienwohnungen auf Etappe 11.

Ausrüstung

Ihr benötigt in jedem Fall sehr gute Wanderschuhe. Außerdem hat besonders die lange Tour über die gesamte Etappe 11 sehr viele Höhenmeter (560 im Aufstieg und 650 im Abstieg), darum können Wanderstöcke sehr hilfreich sein.

Essen & Trinken

Auf dem Weg gibt es immer Möglichkeiten einzukehren, aber ausreichend Getränke und einen Snack, sollte ihr trotzdem im Rucksack haben.

Karte

Ich habe die 12,7 km lange Tour von Trettscheid bis zum Gemünder Maar mit Komoot aufgezeichnet. Dort könnt ihr die Tour nachwandern und die GPS-Daten herunterladen.

Die Komoot-Daten und Outdooractive-Daten zur gesamten Etappe 11 von Daun nach Manderscheid von insgesamt 23 km findet ihr im Folgenden:

Tipps in der Nähe

Pulvermaar für Badefans & Wassersportfreunde

Das Pulvermaar liegt zwar nicht direkt am Eifelsteig, aber ist nicht weit vom Gemündener Maar entfernt. Und ein Besuch lohnt sich, denn es gibt eine Reihe von Besonderheiten. Das Pulvermaar sieht aus wie ein Pool mitten in der Natur. Es ist kreisrund, hat wunderbares klares Wasser und gehört zu den beliebtesten Maaren in der Region. Besonders das Naturfreibad ist empfehlenswert für Wassersportfreunde und Badefans. Mit sagenhaften 74 Metern Tiefe ist es das tiefste aller Maare der Eifel. Hier könnt ihr auch im Feriendorf Pulvermaar übernachten und für ein paar Nächte zelten.

Ziegenwanderung & Kulinarik auf dem Vulkanhof

Zudem werden lustige und unvergessliche Ziegenwanderungen angeboten. Im Vulkanhof könnt ihr die kulinarischen Köstlichkeiten der Region in vollen Zügen genießen. Ein längerer Aufenthalt oder zumindest ein Abstecher zu diesem besonderen Maar solltet ihr unbedingt einplanen, wenn ihr die Eifel erkundet.

Wer war mit mir unterwegs?

Hier findest Du Erfahrungsberichte meiner Blogger-Kollegen, die mich auf dem Eifelsteig begleitet haben.

Nick Wassong
Nick Wassong
Ich bin Nick Wassong und ein leidenschaftlicher Wander- und Naturfreund. Deshalb habe ich 2018 den Blog UrbanHiker.de gegründet, auf dem ich meine Erfahrungen und Tipps für Outdoor- und Wanderaktivitäten für Anfänger und Profis teile. Mir ist es ein Anliegen, meine Leser dazu zu ermutigen, die Welt zu Fuß zu erkunden, sei es in der Stadt oder in der Natur. Ich schreibe gerne über Fernwanderwege, Alpenüberquerungen und auch Ein- und Mehrtagestouren durch Deutschland, Europa und die Welt. Seit 2021 begleitet mich meine Whippet-Hündin Asta auf meinen Touren in der Natur und in den Bergen, was uns beiden unglaublich viel Freude bereitet.

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