Lissabon ist unsere absolute Lieblingsstadt. Die Stadt am Tejo hat Charme, den Fado, tolles Licht und ist die Welt im Kleinformat. Eine Brücke wie in San Francisco, die Jesus-Statue wie in Rio de Janeiro und wenn man die einzelnen Viertel durchquert, erkennt man viele weitere Einflüsse. Nach 2015 und 2016 besuchte ich dieses Jahr bereits zum dritten Mal die Hauptstadt Portugals, die auf sieben Hügeln erbaut wurde.
Wir haben viel erlebt, gute Tipps und beantworten in diesem Artikel beispielsweise die folgenden Fragen: Wo kann man am besten Übernachten in Lissabon? Wo gibt es das leckerste Frühstück? Welche Restaurants sind zu empfehlen? Lohnt sich eine Kombination aus Lissabon und Algarve? Was sollte man unbedingt gesehen haben in Lissabon? Was hat es mit dem Fado auf sich? Wo hat man die schönsten Ausblicke über die Stadt? Wie sind die Preise in einer der schönsten Metropolen Europas? Unsere Highlights aus drei Jahren Lissabon haben wir im Folgenden für euch zusammengefasst.
Übernachten in Lissabon
Baixa (Unterstadt) – Rossio Garden Hotel
2015 waren wir das erste Mal in Lissabon und haben uns ganz zentral im Rossio Garden Hotel einquartiert. Das Hotel liegt in der Baixa (Unterstadt), zwei Minuten vom berühmten Platz Rossio, auch Praça Dom Pedro IV genannt, entfernt. Vom Rossio erreicht man über die großen Einkaufsstraßen den Praça do Comércio am Flussufer des Tejo. In der Baixa kann man viele tolle Sehenswürdigkeiten wie z.B. den Elevador de Santa Justa, der von Raul Mesnier de Ponsard (Schüler von Gustav Eiffel) gebaut wurde oder den Arco da Rua Augusta mit Aussichtsplattform besuchen. Des Weiteren erreicht man zu Fuß oder mit dem Elevador de Glória das Ausgeh- & Vergnügungsviertel Bairro Alto. Gezahlt haben wir 120 Euro pro Nacht und ich kann Euch das Hotel nur weiterempfehlen.
Barrio Alto und Chiado
2016 zog es uns uns ins Ausgehviertel Barrio Alto. Wir übernachteten vier Nächte für rund 260 Euro im Casa Fernando Pessoa der Travel and Tales – Príncipe Real Apartments. Das Apartment war sehr sauber, jeder hat sein eigenes Bett und Zimmer. Wir haben uns dort sehr wohlgefühlt und empfehlen es gerne weiter. Príncipe Real ist Lissabons schwulstes Viertel – hier gibt es Bars für jeden Geschmack (und Fetisch). Besonders beliebt ist das Trumps – der House- und Pop-Club ist mehr als 30 Jahre alt. Wenn im Barrio Alto die Clubs schließen, wird es richtig voll im Trumps. Ein Besuch lohnt sich und ist zu Fuß nur 5 Minuten vom Apartment entfernt. Des Weiteren gibt es viele tolle Möglichkeiten zum Frühstücken, Essen zu gehen und den Abend in einer Bar wie dem Lost in Esplanada mit Blick über die Stadt ausklingen zu lassen. Um die Seele baumeln zu lassen ist der botanische Garten “Jardim Botânico da Universidade de Lisboa” und die wunderschöne Aussichtsplattform “Miradouro de São Pedro de Alcântara” nicht weit.
Alfama und Mouraria
Im Rahmen des Eurovision Song Contest 2018 haben wir in der traditionellen Alfama im Airbnb Apartment Lov’Alfama von Liliana & Bruno übernachtet. Insgesamt waren wir sechs Nächte dort und haben zusammen 364 Euro bezahlt. Das Apartment war ok, besonders Lage und Umgebung, Preis-Leistungsverhältnis stimmten auch. Allerdings würde ich das nächste Mal wieder mehr bezahlen, um etwas komfortabler unterzukommen, denn die Toilette roch etwas streng. Die Alfama ist der älteste Bezirk mit steilen Treppen und schönen engen Gassen. Es gibt besonders viele traditionelle Fado-Kneipen und auch das Fado-Museum ist fußläufig erreichbar. Um andere Viertel zu erreichen fuhren wir meist von der Metro- und Bahnstation “Santa Apolónia”. Neben der Alfama liegt das Trendviertel Mouraria. Hier findet samstags und dienstags der riesige Flohmarkt “Feira da Ladra” statt – ein Besuch lohnt sich.
Anreise & Fortbewegung in Lissabon
Anreise aus Deutschland
Ryanair, Eurowings und TAP-Portugal haben uns bisher nach Portugal geflogen. Die Kosten für die Hin- und Rückflüge lagen zwischen 100 € und 300 €. In der Regel dauert der Flug vom Flughafen Köln/Bonn bis zum Flughafen Lissabon ca. 3 Stunden. Die rote Linie Alameda fährt direkt vom Flughafen in die Stadt. Je nach dem wo man hin muss, kann man leicht in alle anderen Linien umsteigen. Die Kosten für ein Metro-Ticket vom Flughafen liegen bei rund 2 €. Eine Übersicht des aktuellen Metro-Netzwerks findet ihr auf metrolisboa.pt. Wer allerdings viel Gepäck hat, kann sich auch ein Taxi gönnen. Man zahlt je nach Verkehr für eine Taxifahrt in die Stadt zwischen 14€ und 24€.
Grundsätzlich ist Lissabon mit dem Auto und Zug auch aus Deutschland erreichbar. Das haben wir auch noch nicht ausprobiert, weil beides sehr lange dauert. Man ist ungefähr zwischen 24 und 28h unterwegs.
Anreise von der Algarve nach Lissabon
Bei allen Trips nach Lissabon waren wir vor oder nachher an der Algarve. Eine Zugfahrt von Faro nach Lissabon oder von Lissabon nach Faro kostet mit dem Alfa Pendular Zug 30,30 € in der ersten Klasse und 22,60 € in der zweiten Klasse, während der IC in der ersten Klasse 28,30 € in der ersten Klasse kostet und in der zweiten Klasse 21,60 €. Die reine Fahrtzeit dauert rund 3 Stunden. Tickets für den Zug bekommt ihr über die Bahngesellschaft Comboios de Portuga.
Anreise aus Porto nach Lissabon
Eine Städtereise nach Porto haben wir 2017 gemacht – tolle Stadt. Wir haben diese Tour nicht mit Lissabon kombiniert. Einige Freunde haben mir aber davon berichtet, dass sie nach Porto geflogen sind und anschließend mit dem Zug weiter nach Lissabon, um dort ihren Urlaub fortzusetzen. Die reine Fahrtzeit dauert mit dem Zug drei Stunden. Eine einfache Fahrt mit dem Alfa Pendular Zug von Lissabon nach Porto kostet 43,10 € in der ersten Klasse 30,80 € in der zweiten Klasse, während der Intercity 36.50 € in der ersten Klasse 24.70 € in der zweite Klasse kostet. Gebucht werden kann die Zugfahrt auch ganz einfach online über Comboios de Portugal.
Genuss- & Restaurant-Tipps in Lissabon
Bevor wir euch von unseren Lieblings-Cafés und Restaurants erzählen, möchten wir euch von unserer ersten Genusstour durch Lissabon berichten und euch ans Herz legen. Die dreistündige Tour haben wir für rund 45 € pro Person bei unserer ersten Städtereise nach Lissabon gemacht. Man bekommt einen guten Überblick über die typisch portugiesischen Köstlichkeiten wie Pastéis de Bacalhau, Vinho Verde, Portwein, Käse mit Quittenmarmelade, Ginjinha, andere typische Weine, und Tapas. Gebucht haben wir die Tour “Food & Wine Walk” über Inside Lisbon.
Ich habe euch im Folgenden unsere Lieblingsrestaurants zusammengefasst und für alle, die direkt dort hin möchten die Lokalitäten auf einer Karte markiert:
Frühstücks-Tipps in Lissabon
Zunächst möchten wir euch die Frage beantworten – Was ist ein typisches portugiesisches Frühstück? Die Portugiesen mögen es süß! So bekommt man in fast jedem Café zum Frühstück, die für Portugal bekannten Backwaren, Pastel de Nata, Bola de berlim oder Pao de deus mit leckeren Kokosstreuseln. Dazu einen starken Kaffee und ein Glas frisch gepressten O-Saft und das portugiesische Frühstück ist perfekt. Im Folgenden meine Frühstückstipps für Lissabon. Auch für alle die, die zwischendurch eine Pause von Pastel de Nata und Co. brauchen.
Tease
Das Tease ist ein Klassiker in Lissabon. Bekannt für seine Cupcakes hat es außerdem ausgezeichnete Säfte, Salate und kleine Delikatessen. Das Café ist sehr liebevoll gestaltet, besonders die Cupcakes sind superlecker. Die Preise sind eher niedrig. Die Atmosphäre ist gemütlich und seit Anfang 2018 gibt es ein zweites Tease in der Rua de São Paulo.
Coppenhagen Coffe Lab
Fantastische Atmosphäre, toller Service und wirklich guter Kaffee zu einem unglaublichen Preis. Wir können euch dieses Café nur wärmstens empfehlen. Eine tolle Alternative zum klassischen portugiesischen Frühstück. Übrigens gibt es neben vier Filialen in Lissabon auch mittlerweile zwei in Deutschland: in Düsseldorf und Duisburg.
Pasteleria Alfama Doce
Das Gebäck ist ausgezeichnet und natürlich typisch portugiesisch! Das Café befindet sich in einer typischen Gasse in der Alfama. Die Besitzerin ist sehr warmherzig und nett. Es gibt nur wenige Tische vor Ort. Sehr guter Kaffee und frisch gepressten Orangensaft. Ein perfekter Ort zum Frühstücken!
Pasteis de Belém
Für Lissabon ein absolutes Muss. Die frisch zubereiteten Pasteis sind lecker und sehr gefragt. Es herrscht ein entsprechender Andrang und meist eine lange Schlange vor der Tür, wenn man sich dafür entscheidet die Pasteis mitzunehmen. Im Café bekommt man relativ schnell einen Platz und die Preise sind absolut in Ordnung.
Eis in Lissabon
Lissabon hat sehr gute und leckere Eisdielen. Ds beste Eis nach meinem Geschmack gab es bei der Gelateria Nannarella.
Amorino und Santini sind auch nicht schlecht. Amorino hat insgesamt zwei Filialen in Lissabon. Santini ist deutlich häufiger vertreten.
Unsere Eis-Favoriten habe wir oben in der Karte markiert.
Lunch und Abendessen in Lissabon
Die meisten Restaurants in Lissabon bieten in der Mittagszeit eine leckeres Lunch-Menü für rund 10 – 15€ an. Zur Vorspeise gibt es meist Brot und Oliven. Die Hauptspeise ist in der Regel typische portugiesisch. Was sind typische portugiesische Speisen? Der große Teil besteht aus Bacalhau (getrockneten und gepökelten Kabeljau), anderem Fisch und Kartoffeln. Meine Lieblinge sind Bacalhau à Brás und Bolinhos de Bacalhau oder Pastéis de Bacalhau und Amêijoas à bulhão pato. Folgende Restaurants empfehlen wir sehr gerne weiter:
Restaurante Frei Contente
Wir waren zum Lunch dort und hatten für 10€ ein leckeres kleines Menü.
Lost in Esplanada
Das Lost in Esplanada bietet einen großartigen Blick über die Stadt. Das Essen ist sehr lecker und die Cocktails sind fantastisch. Eine Reservierung wird empfohlen – reservieren könnt ihr einfach über Tripadvisor. Der Service hängt sehr stark vom Mitarbeiter ab.
La Parisienne Bistrot Francais
Wir waren gleich zweimal im La Parisienne und bekamen jeweils köstliche und raffinierte Mittagessen. Das Restaurant ist gemütlich und charmant, mit tadellosem Service und sehr freundlichem Personal. Die Qualität des Essens ist ausgezeichnet für die Preise. Ein sehr talentierter Koch, daran besteht kein Zweifel.
Grapes & Bites
Grapes & Bites ist sehr gemütliche Wein- & Tapas Bar. Das Essen war fantastisch! Der Service war
absolut auf dem Punkt und die Auswahl an Weinen war einfach göttlich. Wer einen schönen Abend in entspannten Atmosphäre möchte und dabei erstklassiges Essen genießen möchte ist absolut richtig im Grapes & Bites.
Time Out Market Lisboa
Tolle Atmosphäre, sehr leckeres Essen mit einer riesen Auswahl. Es gibt frischen Fisch, Meeresfrüchte, Schinken, Käse, Tapas, leckeren Wein und alles was das Schlemmerherz begehrt! Sollte man unbedingt gesehen und probiert haben. Abends sollte man etwas früher dort sein, damit man nicht lange nach einem freien Platz suchen muss.
Goethe Café
Viele Leute wissen nicht, dass dieser Garten im Goethe-Institut existiert. Wir haben ihn im Rahmen des Eurovision Song Contest kennenlernen dürfen. Die deutsche Delegation hatte eingeladen und es war eine atemberaubende Atmosphäre. Einer der Momente, die man nicht vergisst. Es gibt regelmäßig Festivals imGarten des Goethe-Instituts, wie z.B. das jährliche Jazzfestival. Der Garten hat nur bei gutem Wetter in den Sommermonaten geöffnet.
Tendinha do Rossio
Typische Tasca, die gerne von Portugiesen besucht wird. Es werden Suppen und verschiedene Arten von Sandwiches mit magerem und leckerem Fleisch angeboten. Fragt nach Vino Verde und Pastéis de Bacalhau. Ideal für einen schnellen Snack!
Sightseeing & Shopping in Lissabon
In Sachen Sightseeing gibt es einiges zu sehen in Lissabon, Wir habe Euch unsere Top-6-Sightseeing-Tipps zusammengestellt:
Bootstour auf dem Tejo
Vom Fluss Tejo lässt sich das tolle Licht und die wunderbare Stadt Lissabon besonders schön einfangen. Es besteht die Möglichkeit mit der Fähre auf die andere Seite zu fahren. Das ist die günstigere Variante. Eine andere Variante ist eine Bootstour zum Beispiel mit “Yellow Bus” nach Belém. In Belém haben wir einige Sehenswürdigkeiten wie z.B. Padrão dos Descobrimentos, Palacio Nacional da Ajuda, Torre de Belém besichtigt, haben die Pasteis de Belém probiert sind und mit einem späteren Boot zurückgefahren. Inbegriffen sind dann auch einige Busse und Bahnen. Ein Ticket kostet um die 20,00 €.
Bahnfahrt mit der Electrico 28
Die Bahn fährt Euch an den wichtigsten Plätzen der Stadt vorbei. Alle 11 Minuten fährt unter der Woche eine Bahn. Den Fahrplan der Electrico 28 steht Euch auf carris.pt zur Verfügung. Um einen Platz in der Bahn zu bekommen, solltet ihr an der Anfangshaltestelle “Martim Moniz” einsteigen.
Aussichtsplattformen Miradouro da Graça und Miradouro da Nossa Senhora do Monte
Beim Castelo de Sao Jorge gibt es zwei wunderschöne Aussichtsplattformen, die einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt bieten. Bei einer kleinen Wallfahrtskapelle liegt der höchste Aussichtspunkt von Lissabon. Aber seht selbst:
Spaziergang durch die Oberstadt
Der Elvador da Glória bringt Euch bequem in die Oberstadt. Neben dem Aufzug befindet sich die Aussichtsplattform Miradouro São Pedro de Alcântara mit Blick auf das Castelo de São Jorge. Weiter auf der Rua Dom Pedro V. gibt es dann viele Möglichkeiten in kleinen Design-Geschäften zu shoppen. Der Stadtpark Principe Real lädt zur kurzen Rast ein. Weiter geht es zur Embaixada, einer der schönsten Shopping-Malls in Lissabon. Die Mall war früher ein neomaurischer Adelspalast. Besonders Gin-Liebhaber kommen hier auf ihre Kosten, denn die integrierte Bar Gin-Lovers bietet mehr als 60 verschieden Gins zum Verzehr. Weiter auf der Rua do Século steht das beeindruckende Convento dos Cardaes. Das Gebäude, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde, widerstand dem Erdbeben von 1755 und ist absolut beeindruckend. Weiter die Straße runter erreicht Ihr dann die nächste Aussichtsplattform Miradouro de Santa Caterina mit Blick auf den Tejo und die Brücke Ponte 25 de April
Ausflug nach Sintra
Sintra liegt 20 km von Lissabon entfernt. Wenn der Städtetrip nach Lissabon genug Zeit hergibt, solltet Ihr einen Ausflug nach Sintra einplanen. Mit dem Zug dauert es ungefähr eine Stunde. In Sintra haben wir dann für 20,00 € pro Person eine Hop on / Hop off Tour gemacht. Alles ist an einem Tag kaum zu schaffen. Die Tour ist sehr schlecht ausgeschildert und man weiß auch nicht so genau, wann der nächste Bus kommt. Wir sind an folgenden vier Haltestellen ausgestiegen:
Quinta da Regaleira
Die Besichtigung hat sich absolut gelohnt. Der zugehörige Park mit Seen, Grotten, Brunnen, Brücken, unterirdischen Tunnelsystemen ist großartig und es macht Spaß diesen zu besichtigen. Das Anwesen zählt zum Weltkulturerbe.
Weingut
Auf der Hop on / Hop-Off Tour ist ein Weingut eingezeichnet. Der Bus hielt an und wir standen mitten in der Pampa. Da war nicht und das Weingut war geschlossen. Falls Ihr so eine Tour macht – steigt nicht am Weingut aus!
Cabo de Roca
Die Fahrt führte uns weiter zum Cabo de Roca, dem westlichsten Punkt Europas. Es war sehr beeindruckend. Ein wenig nervig, waren die vielen Touristen.
Palácio Nacional da Pena
Mit offenem Busverdeck ging die Fahrt weiter zu einer der Hauptattraktionen dem Palácio Nacional da Pena. Der Eintritt in den Palast kostet 14,00€. Wenn man nicht verletzt ist oder eine Behinderung hat, muss man den Bus für weitere 3,00 € nicht nutzen. Der Nationalpalast Pena wurde von Ferdinand II auf Klosterruinen entrichtet und eine Besichtigung lohnt sich. Gefühlt hatten alle Touristen ihr großes Finale an dem Palast und es staunten sich am Ausgang alle Leute und es kam Drängeleien, weil die Leute Angst hatten nicht mehr zurückzukommen.
Ausflug zum Parque das Nações & Oceanário
Den Parque des Nações erreicht man am besten, indem man mit der Bahn oder der roten Metro-Linie zum Bahnhof Oriente fährt. Das Gelände ist ein Überbleibsel der Weltausstellung von 1998, der sehr lebhaft und modern ist. Ein Besuch lohnt sich, besonders in Verbindung mit einem Besuch im Oceanário oder einem Konzert in der Altice Arena. Das Oceanário ist definitiv einen Besuch wert. Es gibt viele verschiedene Meerestiere zu sehen und viel Platz für die Tiere. Der Ticketpreis liegt bei rund 14 €. Ein kleiner Tipp: Online lassen sich auf einigen Internetseiten Tickets kaufen, mit denen man die Warteschlange umgehen kann. Wenn ihr schon da seit, solltet ihr auf eine Seilbahnfahrt nicht verzichten.
Fado – Musik aus der Alfama
Fado Museum
Das Museu do Fado widmet sich seit 1998 ganz dem melancholischen Musikstil Lissabons, der seit 2011 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Wer diese Musikrichtung liebt, sollte das Museum unbedingt besuchen. Es befindet sich sehr zentral am Largo do Chafariz de Dentro, nur rund zehn Gehminuten vom Praça do Comércio entfernt. Der Eintritt beträgt 5 Euro. Im Museum gibt es zahllose Erinnerungsstücke und Informationen in portugiesischer und englischer Sprache, die die Entstehungszeit des Fados, seine internationalen Erfolge, aber auch die Zensur der Liedtexte in den Zeiten Salazars dokumentieren. Natürlich gibt es auch Möglichkeiten den Fado über Kopfhörer anzuhören und mehr über das Leben und das Wirken der großen Legenden wie Amália Rodrigues oder Carlos do Carmo nachzuspüren. Selbstverständlich sind auch moderne Fado-Stars wie Mariza, Camané oder Ana Moura allgegenwärtig. Eine beeindruckende Sammlung von Album-Covern, Fotografien und Plakaten zeigt darüber hinaus wie sich der Stil auch optisch mit den Jahrzehnten entwickelt hat. Nicht zu vergessen ist die Ausstellung der Guitarra Portuguesa, dem urbanen Musikinstrument, das den Klang des Fado entscheidend geprägt hat.
Museum Fundação Amália Rodrigues
Die bereits erwähnte Amália Rodrigues (1920-1999) hat in Portugal einen enormen kulturellen Stellenwert, den man in Deutschland kaum vergleichen kann. Ihrer Stimme, aber auch ihrem Image, begegnet man überall in Lissabon und oft auch darüber hinaus. Ihr Stellenwert für die Portugiesen ist wohl am ehesten mit dem von Edith Piaf für die Franzosen zu vergleichen. Nachspüren kann man ihr schillerndes Leben im Museum Fundação Amália Rodrigues in der Rua de São Bento Nr. 193, in das man ausschließlich im Rahmen von kleinen Führungen gelangt. Hier taucht ihr tief in das Privatleben der Sängerin ein und erfahrt viele persönliche Details über die Legende des Fado.
Vor der Führung nahmen wir kurz draußen im kleinen Garten Platz. Hier wartete Chico, ein kleiner Graupapagei, den Amália noch zu Lebzeiten erwarb, auf die Rückkehr seiner Herrin. Bei der Führung selbst machte es den Eindruck, als lebe Amália noch immer hier. Das dreistöckige Wohnhaus wurde direkt nach ihrem Tod 1999 als Museum eröffnet und um die Authentizität zu wahren, wurden nur wenige Details verändert. Neben Gemälden, Auszeichnungen, Erinnerungsstücken und einem Blick in ihre Bühnengarderobe, kann man auch einige ihrer berühmtesten Lieder anhören. Daneben bietet das Haus auch einen intimen Einblick in die Wohnkultur der gehobenen portugiesischen Gesellschaft. Kurz vor dem Ende der Führung fiel uns noch ein Zitat über Amália ein, dass ihr ein Verehrer schrieb: „Ja, wir können weinen, aber weinen wie sie, singend, das kann niemand.“
Es gibt zahlreich Restaurants in denen man Fado während des Essens genießen kann. Auch Konzerte von Telmo Pires aus Lissabon, der gelegentlich in Deutschland auftritt, lohnen sich um einen schönen Abend bei guter Musik zu verbringen, aber seht selbst!
Fazit
Die Menschen in Lissabon empfangen einen mit offenen Armen. Lissabon ist meine absolute Lieblingsstadt und eine Städtereise nach Lissabon kann ich nur jedem empfehlen. Die Preise sind im Vergleich zu anderen Großstädten noch sehr gut. Man kann sehr gut Essen für wenig Geld. Die Stadt hat viele Einflüsse und ist insgesamt sehr offen. Besonders als schwules Paar, wurden wir überall sehr herzig empfangen. Es gibt natürlich auch NoGos wie z.B. zum Dank “Gracias” sagen. In Portugal sagt man “obrigado” (männlich) und “obrigada” (weiblich). Vielen Dank und Obrigado Lissabon für die vielen schönen Urlaube.