Es ist einfach herrlich gemeinsam eine tief verschneite und stille Landschaft zu genießen: Weit und breit ist nichts zu hören außer dem gelegentlichen Knarren des Schnees, das Schieben eurer Schneeschuhe und das Hecheln oder fröhliche Bellen eurer Hunde.
Schneewanderungen oder Schneeschuhwanderungen sind somit auch mit Hund möglich.
Wie beim normalen Wandern mit Hund, gibt es besonders beim Schneeschuhwandern mit Hund ein paar Dinge zu beachten, bevor es losgehen kann. Jesse Reimann von Happyhunde.de hat für euch sechs wichtige Tipps zum Schneeschuhwandern mit Hund zusammengefasst.
1. Langsam anfangen
Ihr wart noch nie Schneewandern und willst es selbst erst ganz neu ausprobieren? Dann geht anfangs bitte nur eine ganz kleine Strecke oder probiert es zunächst alleine, ohne eure Hunde, aus.
Schneeschuhwandern ist anspruchsvoller, anstrengender und mit etwas mehr Tücken ausgestattet, als normales Wandern.
Wenn ihr mit Schneeschuhen geht, müsst ihr euch selbst erst einmal an die Ausrüstung gewöhnen. Eure Hunde müssen zudem jederzeit genug Abstand zu euch halten können, damit sie euch in der Spur nicht stören oder sich an den Schneeschuhen verletzen. Das braucht etwas Übung.
Während beim normalen Wandern auch mal Tempo gefragt ist, ist Schneewandern mehr ein gemütliches Dahingleiten. Ein gleichmäßiges Tempo ist wichtig, damit eure Kräfte nicht überbeansprucht werden.
2. Plant angemessene Schneeschuhtouren
Wie bereits erwähnt sind Schneewanderungen anstrengender als normales Gehen. Wählt deswegen jederzeit eine angemessene Route, die ihr bequem und mit ausreichend Pausen bewältigen könnt. Eine Route lässt sich sehr gut mit Routenplaner App Komoot planen.
Sofort auf eine mehrstündige Tour zu gehen, wäre eher Leichtsinn. Es sei denn, ihr und eure Hunde seid wirklich in top körperlicher Verfassung und trainierte Sportler.
Nehmt beim Schneeschuhwandern bitte auch auf das Alter oder die Rasse eurer Hunde Rücksicht. Ein kurzbeiniger Dackel oder ein Beagle kommen unter Umständen nicht so schnell und gut durch den Schnee wie ein Schäferhund oder ein Dalmatiner. Fetzt ein Hund durch den Tiefschnee und geht mit seinen eigenen Kräften nicht sehr sparsam um, kann er schnell ermüden.
Neben der angegebenen Dauer müsst ihr unbedingt auch auf die zu überwindenden Höhenmeter achten. Das ist vor allem dann wichtig, wenn ihr im Bergland oder in alpinen Gegenden auf eine Schneewanderung geht.
Als Wanderanfänger könnt ihr auch Angebote geführter Schneeschuhwanderungen nutzen. Die gibt es vor allem dort, wo viel Wintersport betrieben wird. Diese Touren werden in Kleingruppen, Einzeln und natürlich auch für Menschen mit Hund angeboten.
3. Nehmt ausreichend Verpflegung und die passende Ausrüstung mit
Ihr werdet wahrscheinlich ganz schön ins Schwitzen kommen und Schneewandern macht auch hungrig. Pack deswegen genug Wasser und am besten auch eine Brotzeit für unterwegs in den Rucksack ein.
Denkt daran, dass eure Hunde eine eigene Saufschüssel bekommen und packt eine Schere oder ein Handtuch mit. Bei manchen Hunden bilden sich beim Schneewandern kleine oder sogar große Eisklumpen zwischen den Ballen oder auch in den Achseln. Die könnt ihr nach der Wanderung abschneiden oder mit dem Handtuch ablösen.
Hat dein Hund empfindliche Pfoten und geht es über verharschten Schnee und Eis tut etwas Vaseline als Pfotenschutz gut.
4. Kommandos müssen sitzen
Wenn ihr mit Schneeschuhen wandert, könnt ihr euren Hunden nicht eben mal hinterher flitzen, wenn sie Wild nachstellen oder davonrennen.
Beides sollte insbesondere in Naturschutzgebieten sowieso nicht der Fall sein.
Denkt auch daran, dass der Hund im Tiefschnee in der Spur laufen muss, ohne dabei ständig um eure Beine herumzuspringen.
Das erfordert eine gute und solide Hunde-Erziehung. Bereitet euch also ausreichend vor. Im Zweifelsfall kann ein Hunde GPS Tracker Sicherheit bieten.
5. Achte auf das Wetter und die Lawinenwarnung
Wenn ihr in alpinen Regionen oder unbekannten Gegenden wandert, müsst ihr immer gut auf die Wettervorhersage achten. Plötzliche starke Schneefälle können euch ebenso zum Verhängnis werden wie Lawinen.
Hat es viel Neuschnee gegeben, können Spuren in gut genutzten Schneewandergebieten wieder eingeschneit sein. Wenn ihr als erste spuren müsst, kann die Schneewanderung wesentlich anstrengender werden.
Das Wetter und die Lawinenwarnungen für euer Zielgebiet bekommt ihr bei den gängigen Wetterdiensten oder bei der Bergwacht.
6. Lasst euch durch den Schnee ziehen!
Wenn eure Hunde brav sind oder sogar den Scooter kennen, könnt ihr euch mit einem Zuggeschirr und Schneeschuhen auch durch den Schnee ziehen lassen.
Das ist eine besondere Gaudi für euch und eure Hunde – und ihr kommt natürlich wesentlich schneller voran!
Fazit
Wanderungen im Tiefschnee sind ein besonderes winterliches Vergnügen – aber auch anspruchsvoll. Schneeschuhwandern verlangt körperliche Leistung und den Gehorsam eurer Hunde. Ihr müsst ein eingespieltes Team sein, dann wird eine Schneeschuhwanderung für euch zum Erlebnis.
Wenn ihr keine Erfahrungen darin habt, übt ihr besser in eurem Umfeld oder geht eine geführte Tour bevor ihr alleine loszieht. Denkt immer an die passende Ausrüstung, Wasser und studiert vor jeder Schneeschuhwanderung den Wetterbericht genau. Gut vorbereitet wird Schneewandern ein Spaß für Mensch und Tier.
Tolle Aufnahmen … meinem kurzläufigen Pudel mit seinen Locken verklebt der Schnee allerdings immer rasend schnell die Pfoten und das Bauchhaar !