Beim Wandern sollte man einige Gedanken in die Bekleidung investieren. Ich erkläre Dir, welche Kleidung für den Frühling, Sommer, Herbst und Winter die richtige ist und warum Du stets das Zwiebelprinzip anwenden solltest. 7 Tipps zur Auswahl der richtigen Kleidung.
Die passende Wanderbekleidung für jede Jahreszeit
Wandern bringt zu jeder Jahreszeit Freude. Vogelzwitschern im Sommer, farbenprächtige Bäume im Herbst, verschneite Gipfel im Winter oder blühende Wiesen im Frühling: jede Jahreszeit hat ihre Besonderheiten und dementsprechend musst Du auch die Wanderbekleidung auswählen.
Im Winter trage ich natürlich dicke, feuchtigkeitsresistente Jacken, um wohlig warm zu bleiben und keine Erkältung zu riskieren. Das bekannte Zwiebelprinzip bietet sich bei wechselhaftem Winterwetter an, da es alle notwendigen Kleidungsschichten enthält, die zudem schnell abgelegt sind.
Im Sommer bietet sich ebenfalls Funktionskleidung an. Ich trage kurze Oberkleidung und eine Wanderhose, welche die Feuchtigkeit absorbiert. No-Go: Trekking-Sandalen oder gar Turnschuhe. Besser sind atmungsaktive Wanderschuhe, die bequem sitzen und eine hohe Trittsicherheit im Gelände gewährleisten. Hier noch mehr Tipps zur Wanderbekleidung im Sommer.
In Frühling und Herbst müssen keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden. Wichtig ist Flexiblität in Form von Ersatz-Regenjacke, Hosen mit abnehmbaren Beinen und einem Wander-Outfit im Zwiebellook, damit bei einem plötzlichen Wetterumschwung schnell gewechselt werden kann.
Die richtige Wanderhose
Natürlich kann auch in einer normalen Freizeithose gewandert werden. Bequemer und sicherer ist jedoch eine atmungsaktive Wanderhose, die sich bei Sonnenschein nicht allzu stark erhitzt und bei Wind und Wetter warm hält. Idealerweise kann unter der Wanderhose eine zweite Hose getragen werden. Abhängig von der Jahreszeit und Wetterlage, in der ihr unterwegs seid, könnt ihr entweder eine lange oder eine kurze Hose wählen. Auch bei den Zwischenlängen gibt es eine große Auswahl. Wenn ihr eine Hochgebirgstour plant, ist die lange Wanderhose ebenfalls die richtige Wahl. Bei wechselhaftem Wetter tragen wir meist Zipphosen, denn diese kann ich mit wenigen Handgriffen in eine kurze Hose verwandeln. Bleibt das Wetter kühl, ist dank dichter Materialien für Wärme gesorgt.
Die passende Outdoorjacke
Wenn ihr in verregneten oder verschneiten Gefilden unterwegs seid, braucht ihr die richtige Outdoorjacke. Die perfekte Regen- und Winterjacke hält Wind und Wasser ab, ist atmungsaktiv und kann dank wasserabweisender Reißverschlüsse, Kapuze und anderer Funktionen komfortabel verwendet werden. Achte darauf, dass die Kapuze lückenlos verschlossen werden kann und Dir dennoch eine gute Sicht auf den Weg vor Dir ermöglicht.
Ich empfehle eine Softshelljacke. Die Modelle der bekannten Sportartikelhersteller sind bequem, dehnbar und halten warm. Wenn ich Regen erwarte, kommt auch eine Hardshelljacke ins Gepäck – die verschiedenen Folienschichten wirken isolierend und sorgen somit stets für eine angenehme Körpertemperatur.
Die passende Unterwäsche wählen
Keine Wanderung ohne Funktionsunterwäsche. Die Bekleidung sollte Feuchtigkeit abhalten und gut isolieren. Ich bevorzuge atmungsaktive Unterwäsche aus Synthetik, denn im Gegensatz zu Baumwolle setzt sich die Feuchtigkeit weniger schnell im Stoff ab. Dadurch bleibt die Reise länger angenehm.
Zwiebelprinzip – optimale Bekleidung
Das Zwiebelprinzip vereint die einzelnen Bestandteile der Kleidung zu einem Outfit, dass unterwegs an die jeweiligen Umstände angepasst werden kann:
1. Lage: Unterwäsche
2. Lage: Isolierschicht
3. Lage: Wetterschutz
4. Lage: Regenkleidung
Das Zwiebelprinz im Überblick:
1. Lage: Base Layer | 2. Lage: Second Layer | 3. Lage: Shell Layer |
Leitet Feuchtigkeit weg vom Körper. | Isoliert und hält warm. | Schutz vor äußeren Umweltbedingungen. |
Die erste Lage wird direkt auf der Haut getragen. Funktionsunterwäsche und ein Funktionshemd sind die wichtigsten Bestandteile, denn sie fangen den Schweiß auf und liegen angenehm auf der Haut. Ich entscheide mich auch bei den Socken für spezielle Modelle aus dem Fachhandel, denn dann ist das Zwiebelprinzip optimal umgesetzt und ich riskiere keine Erkältung oder Kreislaufbeschwerden. Besonders gerne trage ich Shirts und Socken aus Merinowolle.
Die zweite Lage hält die Wärme am Körper und verhindert, dass die Außentemperatur an den Körper gelangen. Sie sorgt also für den nötigen Wärmerückhalt, der vor allem an heißen oder sehr kalten Tagen wichtig ist. Mir gefallen Kleidungsstücke aus Kunstfaser, wie zum Beispiel leichte Fleece-Jacken oder ein Sport-Hemd.
Die dritte Lage dient dazu, Regen, Wind Schnee und andere Witterungsbedingungen abzuhalten. Dementsprechend robust muss sie sein.
Bei Regen trage ich zudem einen dünnen Regenmantel aus Polyester über der Bekleidung.
Diese vierte Schicht ist optional und kann gegen eine normale Regenjacke ersetzt werden. Die Wetterschutz-Lage trage ich lediglich bei Wanderungen in besonders windigen oder verregneten Gefilden. An sonnigen Tagen sollte die äußere „Schale“ abgeworfen werden, um keinen Hitzschlag zu riskieren. Passe das Zwiebelprinzip an die individuelle Situation an, um Platz im Rucksack zu sparen und für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.
Tipp:
Bei der Zusammenstellung der Wanderbekleidung mit den körpernahen Schichten beginnen. Ein Funktionsshirt mit einer geeigneten Regenjacke ist effektiver als eine Funktionsjacke und ein Baumwollunterhemd. Bei Unklarheiten lässt Du Dich am besten im Fachhandel beraten.
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