Wandern auf dem Alpe-Adria-Trail

37 Etappen und 750 km – Sabrina war 2019 im September und Oktober auf dem Alpe-Adria-Trail rund 6,5 Wochen zu Fuß unterwegs. Sie hat ihr Sabbatical für eine unglaubliche Weitwanderung durch die Länder Österreich, Italien und Slowenien genutzt. Startpunkt ihrer Weitwanderung war am Fuß des Großglockners, dem höchsten Berg Österreichs, im Nationalpark Hohe Tauern. Der Trail verläuft dann quer durch Kärnten, an den schönsten Seen der Regionen vorbei und hoch hinauf in die grasbewachsenen Nockberge. Über die Gebirgsgruppe der Karawanken erreicht man den slowenischen Ferien- und Wintersportort Kranjska Gora und den wunderschönen Triglav Nationalpark. Am kristallklaren Smaragdfluss Soça entlang geht es schließlich in lieblichere Wein- und Obstanbauregionen nach Friaul Julisch Venetien in Italien. Das große Finale ist das kleine Städtchen Muggia nahe Triest an der italienischen Adriaküste, so dass der Alpe-Adria-Trail seinem Motto „Vom Gletscher bis ans Meer“ gerecht wird. Der Fernwanderweg verläuft hauptsächlich im nicht alpinen Bereich, so das der Genuss im Vordergrund steht. Sabrina hat mir hier Rede und Antwort zu ihrer Weitwanderung auf dem Alpe-Adria-Trail gestanden.

Wie lange bist Du auf dem Alpe-Adria-Trail gewandert?

Der Alpe-Adria-Trail ist in 37 Tagesetappen unterteilt, die durchschnittlich jeweils 20 km lang sind und eine Gehzeit von 6 Stunden erfordern. Die gesamte Wanderroute ist etwa 650 km lang. Es gibt auch noch eine Zusatzschleife mit 6 weiteren Etappen im Dreiländereck Kärnten-Italien-Slowenien, so dass man insgesamt auf eine Strecke von 750 km kommt. Obwohl ich „nur“ die 37 Etappen gewandert bin, hatte ich zum Schluss allerdings trotzdem fast 750 km auf dem Tacho – dank einiger Abstecher und ein paar meiner „Verlauferitis“ geschuldeten Umwege.

Ich bin den Alpe-Adria-Trail sehr gemütlich angegangen und habe immer nach drei oder vier Wandertagen einen Ruhetag eingeplant, und das ganz konsequent. Mein Sabbatical, das ich  mir für die Weitwanderung genommen habe, habe ich ganz bewusst als Auszeit geplant, ich wollte die Tour entspannt und ohne übertriebenen Ehrgeiz genießen. Wie gesagt, das war mein persönlicher Ansatz. Man kann die Fernwanderung bei entsprechender Kondition und sportlicher Ambition natürlich auch in 37 oder sogar weniger Tagen durchziehen.

Couchflucht am Start des Alpe Adria Trails am Grossglockner
Sabrina am Start des Alpe-Adria-Trails am Großglockner

Am Ende war ich 6,5 Wochen auf dem Alpe-Adria-Trail unterwegs und habe im Anschluss noch eine entspannte Urlaubswoche mit meinem Freund in Istrien drangehangen, um den Füßen noch eine ausgiebige Regeneration zu gönnen.

Sabrina von Couchflucht.de

Warum hast Du Dich für den Alpe-Adria-Trail entschieden?

Schon seit einigen Jahren habe ich in den Wunsch in mir verspürt, einmal eine so richtig, richtig lange Wanderung zu unternehmen. Und ich wollte dieses Projekt auch unbedingt alleine durchziehen, um zu testen, ob ich es schaffe, diese Auszeit ganz für mich zu genießen.

Nachdem ich den Film „The Great Trip – Wild“ geschaut und das dazugehörige Buch von Cheryl Strayed gesuchtet habe, hätte ich am liebsten direkt den 4.300 km langen Pacific Crest Trail in Angriff genommen. Ich habe aber dann beschlossen, lieber ehrlich zu mir selbst zu sein. Als personifizierter Angsthase mit Abenteuerlust erschien mir der Alpe-Adria-Trail, von dem ich auf einer Alpinmesse erfahren hatte, weitaus machbarer und weniger furchteinflößend. 

Auf dem Weg zum Vrsic Pass im Triglav Nationalpark
Auf dem Weg zum Vrsic Pass im Triglav Nationalpark
Panorama Nockberge auf dem Alpe-Adria-Trail
Panorama Nockberge auf dem Alpe-Adria-Trail

Der Schwierigkeitsgrad ist um einiges niedriger, und da ich mir eh gewünscht hatte, dass der Genuss beim Wandern die erste Priorität sein sollte, schien der Alpe-Adria-Trail perfekt zu passen. Was für mich zusätzlich den Ausschlag für den AAT gegeben hat, war ganz klar, dass er auch durch Slowenien, eines meiner absoluten Traumländer, führt. Schon immer hatte ich mir gewünscht, die Soça mit meinen eigenen Augen zu sehen.

Noch mehr Gründe, warum ich mir den Alpe-Adria-Trail in den Kopf gesetzt hatte, findest Du in diesem Blogartikel: Wandern auf dem Alpe Adria Trail.  

Ist der Alpe-Adria-Trail Deiner Meinung nach für Anfänger geeignet?

Ja, meiner Meinung nach, ist der Alpe-Adria-Trail perfekt für Anfänger, die das Weitwandern für sich entdecken möchten, geeignet. Da der Fernwanderweg überwiegend im nicht alpinen Bereich verläuft und sich auch die Höhenmeter durchschnittlich in Grenzen halten, steht der Genuss wirklich im Vordergrund.

Gerade die Etappen in Kärnten zu Beginn sind alle konditionell und technisch gut machbar und steigern sich erst im Verlauf der Weitwanderung, so dass man auch gut während des Wanderns seine Kondition steigern kann.

Was aber nicht heißen soll, dass der Alpe Adria Trail gar nicht anstrengend ist. Im Gegenteil: Die Etappen sind bis zu 30 km lang, und nicht selten müssen 1.000 Höhenmeter oder mehr pro Tag überwunden werden. Außerdem ist die Gesamtanstrengung, wenn man jeden Tag aufs Neue seine Wanderschnüre schnüren muss, nicht zu unterschätzen.

Für Anfänger ist auf jeden Fall noch zu erwähnen, dass man nach jeder Etappe in Pensionen, Hütten oder Hotels übernachten kann und sich nicht auf die Suche nach einem Stellplatz fürs Zelt machen muss.

Couchflucht auf dem Klettersteig zur Soca Quelle
Couchflucht auf dem Klettersteig zur Soca Quelle

Wie bist Du in Deine Planung für Deine Weitwanderung eingestiegen?

Einige Monate bevor es mit meiner Weitwanderung losgehen sollte, habe ich zum Test schon einmal eine fünftägige Tour durch die Kitzbüheler Alpen unternommen. Diese hat mich nicht nur auf den Geschmack gebracht, sondern hat mir auch deutlich gezeigt, dass noch jede Menge Training nötig ist, um mein Ziel zu erreichen. Also habe ich einen Online-Fitnesskurs absolviert, der eigentlich zur Vorbereitung auf die Skisaison gedacht war. Hier wurde aber ganz gezielt die Kondition und Muskelkraft in den Beinen trainiert, die man für eine Fernwanderung benötigt.

Sabrina von Couchflucht am Faaker See
Sabrina von Couchflucht am Faaker See
Sabrina in den Karawanken am Schwarzkogel
Sabrina in den Karawanken am Schwarzkogel

Außerdem bin ich bei uns im Büro wie eine Verrückte die Treppen hoch und runter gelaufen. Mindestens zwei Mal am Tag bin ich ungefähr eine Viertelstunde lang alle Etagen des Bürogebäude hoch und wieder runtergejoggt. Jede freie Minute habe ich dazu genutzt, bei uns in der Umgebung möglichst lange Wanderungen, die reich an Höhenmetern sind, zu unternehmen. Bei Wind und Wetter bin ich ins benachbarte Bergische Land gefahren, da es im Ruhrgebiet ja oftmals gar nicht so einfach ist, Touren mit einem hohen Bergauf-Anteil zu finden.

Ja, und der noch fehlende Rest an Kondition und Kraft, der kam dann wirklich von Tag zu Tag auf dem Alpe-Adria-Trail.

Sabrina von Couchflucht.de

Wie hast Du es mit dem Gepäck gehandhabt und hast Du den Gepäckservice auf dem Alpe-Adria-Trail genutzt?

Ich habe den Gepäckservice während der kompletten Weitwanderung auf dem Alpe-Adria-Trail genutzt, bis auf wenige Ausnahmen, wo mein Gepäck erst zur übernächsten Unterkunft transportiert werden konnte.

Um ehrlich zu sein, war ich wirklich dankbar, dass diese Dienstleistung existiert, weil sie mir das Wanderleben so viel einfacher gemacht hat. Und ich weiß auch nicht, ob mein Rücken, Nacken und Schultern diese Daueranstrengung mitgemacht hätten, da ich schon im Alltag oft mit Beschwerden zu kämpfen habe. Meine starke Skoliose wäre wahrscheinlich nicht sonderlich begeistert gewesen.

Sabrina von Couchflucht vor Gletscherpasterze Großglockner
Couchflucht in Duino auf dem Rilkeweg
Couchflucht in Duino auf dem Rilkeweg

Was waren Deine drei liebsten Gepäckstücke?

Puh, ganz schön schwierig, mich da auf drei Gepäckstücke zu beschränken!

Auf keinen Fall hätte ich natürlich auf meine Kamera verzichten wollen. Um die landschaftlichen Schönheiten des abwechslungsreichen Trails festzuhalten, habe ich den Auslöser eigentlich pausenlos zum Glühen gebracht. Unheimlich wichtig sind für mich auch gute und leichte Wanderstöcke, die mich auf schwierigen Wegpassagen unterstützt und das eine oder andere Mal vor dem Fallen bewahrt haben.

Und auch bei langen Teilstücken bergab war ich überglücklich, diese zur Entlastung meiner Knie dabei zu haben. Last, but not least, wäre es natürlich völlig verantwortungslos gewesen, mein Maskottchen „Schorschi“, ein Plüsch-Murmeltier mit Original Tiroler Hut, zuhause zu lassen. Seit der ersten Etappe vom Großglockner hat dieser lustige Geselle an meinem Rucksack gebaumelt und mit mir alle Strapazen und Freuden der Weitwanderung geteilt. 🙂

Maskottchen Schorschi war auf dem Alpe-Adria-Trail immer dabei!

Hast Du Deine Unterkünfte auf dem Alpe-Adria-Trail selbst gebucht?

Blick auf den Grossglockner von Heiligenblut
Blick auf den Grossglockner von Heiligenblut

Ja, ich habe alle Unterkünfte ausnahmslos im Voraus über das Alpe-Adria-Trail Buchungscenter gebucht. Was im Nachhinein, da ich in der Nebensaison im Herbst unterwegs war, absolut nicht nötig gewesen wäre. Aber das hatte natürlich den Vorteil, dass ich mich während der Wanderung auch wirklich nur auf das Laufen und Genießen konzentrieren konnte und nicht noch mit der Suche nach Unterkünften beschäftigen musste.

Hätte ich die Unterkünfte (ich habe übrigens die einfachste Kategorie „Basic“ gewählt) alle selbst und einzeln und nicht in einem Komplettpaket über das Buchungscenter reserviert, hätte ich sicherlich den einen oder anderen Cent sparen können. In der Hinsicht war ich wirklich etwas bequem unterwegs, muss aber auch dazu sagen, dass wirklich alles reibungslos funktioniert hat und ich sehr zufrieden mit dem Service war.

Der Alpe-Adria-Trail führt durch drei Länder – gibt es regionale Unterschiede bei den Unterkünften?

Das ist echt schwierig zu beantworten, da die Unterkünfte auf dem Alpe-Adria-Trail als solche total unterschiedlich waren. Obwohl ich die Kategorie „Basic“ gebucht hatte, war es jeden Abend aufs Neue eine Überraschung, was für eine Unterkunft mich wohl für die nächste Übernachtung erwarten wird. Es war wirklich alles dabei: von der minimal ausgestatteten Jugendherberge mit Klo und Dusche auf dem Gang, über das urige Zimmer in der Almhütte über dem Kuhstall, der einfachen Familienpension bis hin zum komfortablen 4-Sterne-Hotel. Aber gerade diese Mischung hat für mich den Reiz ausgemacht.

Prinzipiell habe ich keine gravierenden regionalen Unterschiede bei den Unterkünften feststellen können. Die gesamte Alpe-Adria-Region ist vom Übergang zwischen Mitteleuropa, Südosteuropa und Südeuropa geprägt. Man spürt überall die Einflüsse aus allen diesen Teilen, aber selten gibt es eine „Reinform“davon. Ich glaube die Kultur der Bewohner der Alpe-Adria-Region ist aufgrund der gemeinsamen Geschichte recht ähnlich.

Slowenische Weinanbauregion Brda
Slowenische Weinanbauregion Brda
Belohnung nach der Ankunft am Ziel in Muggia
Belohnung nach der Ankunft am Ziel in Muggia

Die regionalen Unterschiede sind mir vor allem bei den kulinarischen Spezialitäten bewusst geworden. Aber egal ob Kärntner Kasnudeln, slowenische Štruklji oder italienische Pasta, mir hat es immer geschmeckt!

Sabrina von Couchflucht

Welche drei Dinge haben Dich je Region besonders fasziniert? 

In Kärnten war ich vor allem von den sanften Hügeln der Nockberge begeistert. Die Landschaft hat mich teilweise an Schottland oder Island erinnert, und das Bergpanorama war wirklich atemberaubend. Ganz anders die Kärntner Seenlandschaft mit dem Millstätter See, Ossiacher See, Wörthersee und Faaker See: Wassersport- und Badeparadiese in leuchtendem Türkis – da lässt es sich einfach herrlich entspannen. Als schönstes Städtchen Kärntens ist mir Gmünd in Erinnerung geblieben. Das mittelalterliche Flair dieser Künstlerstadt mit zahlreichen Galerien, Ateliers und einer alten Burg hat mich wirklich verzaubert.

Abenddaemmerung am Woerthersee
Abenddaemmerung am Woerthersee

Wenn ich an Slowenien zurückdenke, kommt mir als erstes der wunderschöne Triglav Nationalpark in den Sinn. Gerade mit der beginnenden Verfärbung der Blätter im Frühherbst war die Region ein einziger Traum zum Wandern. Ab Kranjska Gora begannen für mich mit der Überschreitung des Vršic Passes einige der schönsten Wandertage meines Lebens. Die Bergwelt der Julischen Alpen und die unversehrte, wilde Natur hätte ich mir nicht beeindruckender ausmalen können. Die Passagen entlang der malerischen türkisgrünen Soča mit ihren abenteuerlichen Hängebrücken und Schluchten waren zweifellos einer der Höhepunkte auf dem gesamten Alpe-Adria-Trail. Aber auch die Weinregion Brda hat mir sehr gefallen und mich total an die Toskana erinnert.

Schloss Duino vom Rilkeweg aus
Schloss Duino vom Rilkeweg aus

In der italienischen Region Friaul-Julisch-Venetien war ich besonders von den kulinarischen Köstlichkeiten wie z.B. Risotto mit frischen Steinpilzen und dem leckeren Wein begeistert. Das gehört zum Dolce Vita in Italien ja schließlich dazu. Die Kleinstadt Cividale del Friuli, Welltkulturerbe der UNESCO ist eine wahre Fundgrube an Kunstschätzen. Hier hatte ich einen herrlichen Ruhetag, an dem ich ganz entspannt durch die kleinen Gassen geschlendert bin.

Nicht zuletzt war ich natürlich hin und weg, als ich dann schließlich die italienische Adria, zunächst in Duino ,erreicht habe. Der spektakuläre Rilkeweg entlang der Steilküste war ein unvergesslicher Teilabschnitt des Trails.

Welche Etappen auf dem Alpe-Adria-Trail sind Deine Lieblingsetappen und warum?

Enge Schlucht der Soca

Es fällt mir schwer, mich nur auf ein paar Lieblingsetappen festzulegen, da ich den Weg als Ganzes in mein Herz geschlossen habe und er für mich erst mit all seinen Highlights und auch all seinen langweiligeren Abschnitten „rund“ wird.

Wenn es aber darum geht, die landschaftlich spektakulärsten Etappen auszuwählen, würde ich vermutlich die folgenden empfehlen:

  • Etappe 1: Vom Großglockner nach Heiligenblut (Gletscherpasterze, Gletscherseen, Murmeltiere und atemberaubende Landschaft im Nationalpark Hohe Tauern)
  • Etappen 12 – 16: Von Seeboden bis nach Bad Kleinkirchheim. Die Nockberge haben mich einfach verzaubert. Ich war teilweise komplett alleine auf den Gipfeln, die Aussichten waren spektakulär, und die Hütten zählten zu den schönsten Unterkünften auf dem Trail.
  • Etappe 24-25: Von Trenta über Bovec nach Dreznica —> Hier verläuft der berühmt-berüchtigte Soča Trail .
  • Etappe 34: Von Duino nach Prosecco (über den umwerfenden Rilkeweg entlang der Adria-Steilküste)

Eine ausführliche Beschreibung aller Alpe-Adria-Trail Etappen mit allen Highlights und ganz vielen Bildern findest Du natürlich auch auf meinem Outdoor-Blog Couchflucht.

Was war Dein persönliches Highlight auf dem Alpe-Adria Trail?

Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, hier nur ein einziges persönliches Highlight zu benennen. Im Prinzip hielt wirklich jeder einzelne Wandertag mindestens ein Highlight bereit. Selbst an Tagen, an denen ich mich morgens nur mit Mühe und Not zum Wandern aufraffen konnte, oder ich Fußschmerzen der Hölle hatte, wartete irgendwann ein besonderer Moment auf mich, durch den ich wieder wusste, wieso ich die ganzen Strapazen auf mich nehme.

Unvergesslich war meine Begegnung mit den zahmen Murmeltieren direkt am ersten Tag meiner Weitwanderung, von denen ich mich nur schwer trennen konnte. Aber ich durfte auch Menschen kennenlernen, die mich sehr inspiriert und beeindruckt haben, zum Teil waren dies andere Wanderer oder auch Hüttenwirte, deren Schicksal und Herzenswärme mich unglaublich berührt hat.

Abgesehen von all den wunderschönen landschaftlichen Eindrücken, der Bergwelt und der Vielfalt der Natur, die ich auf dem Trail erlebt habe, war mein absolutes persönliches Highlight die Ankunft in Muggia an der italienischen Adria! Dieses Gefühl, das alles wirklich alleine geschafft zu haben, hat mich wirklich überwältigt. Diese Solo-Weitwanderung hat mir soviel mehr gegeben als einfach nur das Abhaken eines weiteren Punktes auf der Bucket List. 

Ich habe tiefe Ängste in mir überwunden, bin über die Grenzen meiner Komfortzone gegangen und habe unglaublich viel über mich persönlich gelernt. Dieses Gefühl und diese Erfahrung kann mir keiner mehr nehmen und ich bin zutiefst dankbar dafür!

Sabrina füttert ein Murmeltier am Großglockner
Sabrina füttert ein Murmeltier am Großglockner

Wenn Du den Alpe-Adria-Trail in diesem Jahr nochmal wandern würdest – was würdest Du anders machen?

Mein erster Impuls auf diese Frage ist: „Nichts“. Ich bin wirklich froh, dass ich den Alpe-Adria-Trail ganz auf meine Art und Weise und in meinem Tempo gegangen bin, dass ich mir so viele Ruhetage gegönnt habe und so den Weg in seiner ganzen Fülle genießen konnte.

Egal, ob andere sich darüber mokieren, dass eine Fernwanderung mit Gepäcktransport gar keine richtige ist und man den Weg nur wirklich gegangen ist, wenn man einen schweren Rucksack auf den Schultern trägt. Und egal, ob andere lästern, dass das wahre Abenteuer nur wartet, wenn man im Zelt in der Wildnis übernachtet und sich sein Essen selbst im Kocher zubereitet.

Couchflucht ist am Ziel angekommen
Couchflucht ist am Ziel angekommen
Crazy Cat Lady Couchflucht in Aktion
Crazy Cat Lady Couchflucht in Aktion

„I did it my Way“ – im wahrsten Sinne des Wortes, den Weg bin ich trotzdem mit meinen eigenen Füßen komplett gegangen, und ich bin stolz auf mich und meine Leistung!

Sabrina von Couchflucht.de

Mir ist aber doch noch etwas eingefallen, was ich anders machen würde. Durch den Gepäcktransport bin ich natürlich der Versuchung erlegen, viel zu viel einzupacken. Ich weiß nicht wie viele Blasenpflaster und Mittelchen für alle möglichen Wehwehchen ich dabei hatte, aber eines ist sicher, das war ganz klar übertrieben!

Hast Du zum Schluss noch ein paar Tipps zum Alpe-Adria-Trail?

Wer jetzt immer noch zweifelt, ob er sich mal an eine solche Weitwanderung heranwagen soll, dem kann ich nur sagen: „Mach es!“. Denn, wenn in einem selbst schon nur der leiseste Wunsch oder der kleinste Funken aufkeimt, einmal im Leben einen Fernwanderweg zu laufen, dann kann es eigentlich nur gut werden. Gerade alleine ist das Weitwandern eine wunderbare Möglichkeit, sich zu erden und über sich selbst hinaus zu wachsen. 

Hier noch ein paar Tipps:

01

Nebensaison

Die Nebensaison September/ Oktober ist wunderbar geeignet. Es ist angenehm leer auf dem Trail und das Wetter meist sogar stabiler als im Hochsommer.

02

Ruhetage

Plane genügend Ruhetage ein. Dein Körper und besonders Deine Füße werden es Dir danken.

03

Soča

Wenn Du an der Soča bist, buche auf jeden Fall auch eine Kajak- oder Rafting Tour. Der Fluss ist ein Wildwasser-Eldorado!

Groppensteinschlucht
Sabrina von Couchflucht in der Groppensteinschlucht auf Etappe 7
Soca Trail
Sabrina auf dem Soca Trail

Ich hoffe, dass ich Dich dazu inspirieren konnte, diese bereichernde Erfahrung auch selbst zu erleben und den Alpe-Adria-Trail zu wandern. Es müssen ja nicht unbedingt alle Etappen am Stück zu sein, sondern es ist auch jederzeit möglich nur Teilabschnitte für eine Mehrtagestour auszuwählen.

ÜBER COUCHFLUCHT

Sabrina war schon immer als „wandelndes Reisebüro“ bekannt. Mittlerweile profitieren von ihren Reisetipps nicht nur Familie und Bekannte, sondern jeder, der auf ihren Outdoor-Reiseblog „Couchflucht“ stößt. „Runter vom Sofa – raus in die Natur“ ist die Devise von Sabrina, die trotz Fulltimejob so oft es nur geht die Wanderschuhe schnürt oder sich aufs Mountainbike schwingt. Auf Reisen entdeckt das Ruhrpottmädchen immer wieder den inneren Hippie in sich und stellt fest, dass man eigentlich gar nicht viel benötigt, um glücklich zu sein. 

Wenn Du auf der Suche nach tollen Reisezielen zum Wandern und Mountainbiken oder Wochenendtrips bist, dann schau am besten mal auf ihren Kanälen vorbei: 
Blog: https://www.couchflucht.de/
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Nick Wassong
Nick Wassong
Ich bin Nick Wassong und ein leidenschaftlicher Wander- und Naturfreund. Deshalb habe ich 2018 den Blog UrbanHiker.de gegründet, auf dem ich meine Erfahrungen und Tipps für Outdoor- und Wanderaktivitäten für Anfänger und Profis teile. Mir ist es ein Anliegen, meine Leser dazu zu ermutigen, die Welt zu Fuß zu erkunden, sei es in der Stadt oder in der Natur. Ich schreibe gerne über Fernwanderwege, Alpenüberquerungen und auch Ein- und Mehrtagestouren durch Deutschland, Europa und die Welt. Seit 2021 begleitet mich meine Whippet-Hündin Asta auf meinen Touren in der Natur und in den Bergen, was uns beiden unglaublich viel Freude bereitet.

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