Wanderschuhe finden, pflegen & richtig lagern – 7 Tipps

Den einen Wanderschuh gibt es nicht, somit auch nich die ultimative Anleitung für den perfekten Wanderschuh. Es gibt hingegen viele unterschiedliche Füße und dazu viele unterschiedliche Anforderungen für Wanderschuhe. Erst wenn ich mir über den Einsatzzweck wirklich im Klaren bin, kann ich auch den richtigen beziehungsweise passenden Schuhtyp wählen. Und hier bin ich dann auch schon bei den Wanderschuh-Kategorien, die je nach Umgebung differieren. Die Bandbreite ist zweifellos groß – sie erstreckt sich vom leichten Multifunktionsschuh bis hin zum Trekkingstiefel oder gefütterten Hochtourenstiefel. Gute Schuhe sind wahre Schätze – nirgends trifft diese Feststellung wohl mehr zu als auf Wanderschuhe.

Wanderschuh anprobieren – so viel Zeit muss sein

Wichtig ist, dass ich mir bei der Anprobe im Geschäft viel Zeit lasse – ein mindestens 20-minütiges Probetragen ist Pflicht. In dieser Zeit kann ausgiebig getestet werden, bis dann schließlich das endgültige Produkt gefunden ist. Am besten erfolgt der Test auf verschiedenen Untergründen bergauf und bergab – jedes Geschäft, das professionell Wanderschuhe verkauft, sollte über eine entsprechende Teststrecke verfügen.

Der Schuhkauf sollte auf den Abend gelegt werden, da die Füße abends breiter als morgens sind. So kann besser eingeschätzt werden, ob der Schuh auch längerer Beanspruchung standhält und gut sitzt. Die Wandersocken sollten zum Schuhkauf mitgebracht werden. Bei dieser Gelegenheit bietet sich auch gleich ein Sockenkauf mit entsprechender Beratung an. Wichtig ist auch die richtige Schnürung – hier kann der Verkäufer nich nur wichtige Hinweise geben, sondern auch zeigen, wie man die Schuhe richtig schnürt.

Wichtig: Ein robuster Schuh muss nicht immer die bessere Wahl sein – letztlich fördert das Gewicht in nicht unerheblichem Maße Ermüdung beziehungsweise Erschöpfung. Darüber hinaus kann eine zu harte Sohle je nach Untergrund nicht selten mehr schaden als nützen. Neben Einsatzzweck und natürlich -ort erscheint letztlich der Trainingszustand des Fußes bei der Wahl des richtigen Wanderschuhs maßgebend. Beispielsweise habe ich mich zur Vorbereitung auf die Alpenüberquerung sowohl im Sportscheck als auch im Globetrotter in Köln ausführlich beraten lassen. Auch wenn es einige Zeit gedauert hat, habe ich den passenden Schuh für meine Wanderung über die Alpen gefunden.

Welche Schnürtechniken gibt es für Wanderschuhe?

Zweizonenschnürung: Damit soll im Schaftbereich die Spannung flexibel angepasst werden. Man schnürt die Schuhe bei dieser Technik locker bergauf und fester bergab ohne im Spann den Sitz des Vorderfußes zu beeinflussen und die stabilität gewahrt wird.

Flaschenzugtechnik: Diese Technik ist ideal, wenn sich die Ferse beim Wandern nach oben und unten bewegt und der Fuß scheuert.

Wenn man einen sehr hohen Spann hat, sollte man die Parallelschnürung anwenden, um den Druck auf den Spann zu mindern.

Wanderschuh finden in 6 Schritten

  1. Wähle den richtigen Wanderschuh


    Wenn Du das erste Mal einen Wanderschuh kaufst, solltest Du Dich gut in einem Spezialgeschäft beraten lassen. Wichtig ist, dass Du die richtige Wanderschuh-Kategorie für den richtigen Einsatzzweck auswählst.

  2. Probetragen der Wanderschuhe


    Nimm im Geschäft ausreichend Zeit, um den Schuh zu testen und um sicher zu gehen, dass nichts drückt. Einige Geschäfte geben Dir auch die Möglichkeit den Schuh zu Hause zu testen. Su solltest ihn aber nicht verdrecken, sondern nur in den eigenen vier Wänden tragen.

  3. Teste den Schuh auf verschiedenen Untergründen

    Professionelle Outdoor-Geschäfte haben bieten verschiedne Untergründe zum testen der Wanderschuhe. Hier solltest Du Aufstiege, Abstiege und die verschiedenen Untergründe wahrnehmen und testen, ob der Schuh der richtige für Dich ist.

  4. Kauf die Wanderschuhe am Abend

    Deine Füße sind am Abend breiter, daher bietet es sich an, den Schuhkauf auf den Abend zu verlegen.

  5. Wandersocken zum Schuh

    Teste verschiedene Wandersocken zum Schuh, um Druckstellen zu vermeiden.

  6. Richtige Schnürung der Wanderschuhe

    Es gib verschiedne Schnürtechniken bei Wanderschuhen, die den Druck auf den Fuß je nach Anforderung anders verlagern.

TIPP: EIN ROBUSTER SCHUH MUSS NICHT IMMER DIE BESSERE WAHL SEIN!

Welche Wanderschuh-Kategorien stehen zur Auswahl?

Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl verschiedener Wanderschuhe und deren Einsatzzweck. Des Weiteren finden Kategorien mit den Buchstaben A bis D der Hersteller Meindl und Hanwag Beachtung. Andere Hersteller , wie zum Beispiel Salewa sortieren nach dem Schuhtyp für das Einsatzgebiet.

SchuhtypBeispiel WanderschuhKategorieEinsatzgebietWegbeschaffenheit
MultifunktionsschuheMultifunktionsschuhAAlltag / SpaziergangGut befestigte Wege z.B. Städtereisen
LeichtwanderschuheLeichtwanderschuheA o. A/BEinfache WanderungenGute und weniger gut befestigte Wege z.B. Kölnpfad
WanderstiefelWanderstiefelA/BEinfache Wanderungen / Tageswanderungen im MittelgebirgeMittelgebirge z.B. Eifelsteig
BergstiefelBergstiefelBSchwierige Wanderungen und leichte TrekkingtourenAbseits der befestigten Wege z.B. Alpenüberquerung E5 Oberstdorf nach Meran
TrekkingstiefelTrekkingstiefelB/CWandertouren im HochgebirgeHochgebirge, auch abseits der Piste z.B. Annapurna Runde im Himalaya
ApproachschuheApproachschuheCHolprige Wege, Geröll, Felsgelände und KlettersteigeHochgebirge / Gletscher
HochtourenstiefelhochtourenstiefelD/CAnspruchsvolle Berg- und KletterbergeFelsiges Gelände, auch mit Eis und Schnee bedeckt z.B. Himalaya Mera Peak (6000er)
Steigeisenfester AlpinstiefelalpinstiefelDAlpinstiefel – Bergsteigen unter extremen Bedingungen und zum EiskletternGletschern, Eisfeldern und Schnee z.B. Himalaya Mount Everest

Multifunktionsschuhe – Tageswanderung und Spaziergänge

Da bietet sich mir zuerst einmal der sogenannte Multifunktionsschuh an. Wenn ich Tageswanderungen auf einfachen Wanderwegen unternehmen möchte oder auf Reisen oder aber im Alltag unterwegs bin, sind (halbhohe) Multifunktionsschuhe eine gute Wahl. Diese sogenannten „Low-Cut-Modelle“ beziehungsweise Halbschuhe besitzen in der Regel eine sehr gut gedämpfte Sohle, welche sich als nicht sonderlich steif erweist und ein griffiges Profil besitzt.

Das Obermaterial ist Leder genauso wie Synthetik oder eine Kombination der beiden. Um die Multifunktionsschuhe auch bei jedem Wetter optimal einsetzen zu können, sollte auf eine wasserdichte und zugleich atmungsaktive Membran, zum Beispiel Gore-Tex, geachtet werden. Eine praktische Schnellschürung sollte den Ein-/Ausstieg erleichtern.

Leichte Tageswanderung

Leichtwanderschuhe – Tageswanderung auf einfachen Wanderwegen

Tageswanderung mit wenig Gepäck

Die nächste Kategorie sind die Leichtwanderschuhe. Letztere bieten deutlich mehr Halt und auch Nässeschutz, weshalb deren Schaft meist knöchelhoch und die Sohle etwas steifer ist, wenngleich sie sich jedoch kaum weniger geschmeidig als ein Turnschuh tragen.

Leichtwanderschuhe erweisen sich als geradezu ideal bei Tageswanderungen mit wenig Gepäck auf vergleichsweise einfachen Wanderwegen sowie in hügeligem Gelände. Leichtwanderschuhe bringen ein Gewicht von etwa 500 bis 700 Gramm auf die Waage – wohlgemerkt pro Schuh (Gr. 43).

Wanderstiefel für Tageswanderungen im Mittelgebirge

Wenn ich eine Tageswanderung im Mittelgebirge machen möchte und mein Rucksack nicht allzu schwer ist, dann empfiehlt sich ein stabiler Wanderstiefel. Diese Art von Stiefeln trotzen auch ruppigen Wegen problemlos. Sie besitzen mit ihrem festeren und höheren Schaft eine bessere Stützfunktion als Leichtwanderschuhe. Darüber hinaus erweist sich die Sohle in puncto Konstruktion steifer.

Dadurch haben Steine und Wurzeln kaum eine Chance, sich schnell durchzudrücken. Das Obermaterial besteht in der Regel aus Leder, mitunter auch mit Cordura-Einsätzen. Das Gewicht von Wanderstiefeln beträgt bei Gr. 43 etwa 650 bis 900 g für einen Stiefel. In der kalten Jahreszeit erscheinen gefütterte Winterwanderschuhe, die viele Hersteller im Programm führen, besonders attraktiv.

Tageswanderung im Mittelgebirge

Bergstiefel für schwierige Wanderungen

Alpenüberquerung auf dem E5

Im Hochgebirge sollte der Wanderer den soliden Bergstiefel nehmen. Diese Wanderschuhe zeichnen sich zumeist durch eine brettsteife Sohle aus. Letztere ist jedoch so vorgewölbt, dass sich durchaus längere Wege damit zurücklegen lassen. Der ganz überwiegende Teil dieser Bergschuhe ist für halbautomatische Steigeisen ausgelegt. Der Schaft erweist sich nicht selten niedriger als bei Trekkingstiefeln – so ist die Beweglichkeit beim Klettern eher gegeben. In puncto Gewicht zeigt die Waage 900 bis 1200 g für jeden Schuh an (Gr. 43).

Trekkingstiefel für Wandertouren im Hochgebirge

Wer als Trekkingfan schwer beladen unterwegs ist, sollte besser zum robusten Trekkingstiefel greifen. Bei diesen speziellen Trekkingschuhen handelt es sich um Wanderschuhe mit einem sehr festen, ziemlich stabilen und dabei gleichzeitig hohen Schaft. Dadurch wird der Fuß im weglosen Gelände selbst mit vollem Rucksack außerordentlich gut gestützt. Die Sohle erweist sich als steif, jedoch nur mäßig gedämpft – letzteres erlaubt gute Trittsicherheit. Bei einer reinen Zelttour erscheint auch bei Lederstiefeln eine Funktionsmembran unerlässlich – so trocknen sie schneller. Was das Gewicht von Trekkingschuhen betrifft, so liegt dieses oftmals bei über 800 g für jeden Schuh (Gr. 43).

Trekkingtour auf dem Salkantay Trek zum Machu Picchu

Approachschuhe oder Zustiegsschuhe

Bei Bergtouren ohne Gletscherkontakt genauso wie bei leichter Kletterei und Klettersteigen erweisen sich sogenannte Approachschuhe als ideal. Bei diesen Zustiegschuhen handelt es sich in der Regel um knöchelhohe Stiefel mit einem weichen Schaft – die Sohle ist relativ steif, kaum gedämpft. Auf diese Weise ist sowohl kontrolliertes Steigen auf Fels als auch bequemes Wandern auf Wegen möglich – hohe Trittpräzision inklusive. Die Approachschuhe sind vornehmlich aus Leder, nicht selten dazu mit einer Funktionsmembran versehen. Das Gewicht bewegt sich im Bereich von 550 bis 900 g je Schuh (Gr. 43).

Hochtourenstiefel für anspruchsvolle Berg- und Klettersteige

Wer anspruchsvolle Touren in eher extremem Gelände unternimmt, benötigt zweifellos robustes Schuhwerk. Keine Frage: In puncto Hochtouren – egal ob in Feld oder Eis – und Expeditionen erweisen sich Hochtourenstiefel am geeignetsten.

Durch ihre extrem steife Sohle in Verbindung mit minimaler Dämpfung stellt auch das Anbringen von Automatik-Steigeisen kein Problem dar. Darüberhinaus verfügen Hochtourenstiefel über einen vergleichsweise hohen Schaft, bei einigen Alpinstiefeln sogar mit integrierten Gamaschen.

Zudem sind Hochtourenstiefel in der Regel hervorragend gegen Kälte isoliert – so können die Füße selbst in eisigen Extremregionen kaum einfrieren. Hochtourenstiefel wiegen mindestens 1000 g pro Stiefel (Gr. 43).

alpine_wanderschuhe_eis

Wenn die Auswahl auch noch so schwer fallen mag – das Fußgefühl wird letztlich den richtigen Weg weisen.

Material: Wanderschuhe aus Leder oder Gore-Tex?

Wanderschuhe aus Leder

Leder ist wesentlich atmungsaktiver und passt sich den Füßen sehr gut an. Des Weiteren lassen sich Lederschuhe imprägnieren, indem man sie wachst. Vorteilhaft bei Lederschuhen ist außerdem eine lange Lebensdauer und sie lassen sich immer wieder neu besohlen. Problematisch sind Lederschuhe bei dauerhaftem Regen, da sich die Schuhe mit Wasser voll saugen und nicht mehr trocken werden. Das Einlaufen von Bergstiefeln aus Leder dauert wesentlich länger.

Wanderschuhe aus Gore-Tex

Gore-Tex Schuhe sind wasserdicht und somit ideal bei Feuchtigkeit und Regen. Des Weiteren sind sie nicht sehr atmungsaktiv. Bei warmen Temperaturen wird es extrem warm in Gore-Tex Wanderstiefeln. Die Lebensdauer der Gore-Tex Bergstiefel ist eher begrenzt und sie lassen sich nur bedingt reparieren. Gore-Tex Bergstiefel erkennt man an dem GTX in der Bezeichnung.

Schuhgröße: Worauf sollte man achten?

Die richtige Größe der Bergstiefel lässt sich sehr gut ermitteln, indem man beide Einlegesohlen aus dem Schuh heraus nimmt und sich auf diese stellt. Bündig mit der Ferse, sollte vom großen Zeh noch ein Finger breit Platz im Schuh vorhanden sein. Ich habe normalerweise die Schuhgröße 42 EU bzw. 8 UK und in den Bergstiefeln die Größe 43 bzw. 9 UK. Ein zu kleiner Schuh fällt dann auf, wenn es bergab geht und die Zehen vorne dran stoßen. Bei einer Alpenüberquerung läuft man grundsätzlich sehr viel bergab. Ist der Schuh zu groß, können Falten entstehen und der Verschleiß ist an den faltigen Stellen höher.

Wanderschuhe richtig reinigen in 4 Schritten

Wenn sie mich Kilometer um Kilometer zuverlässig getragen haben, steht letztendlich Schuhpflege auf dem Plan – schließlich sollen die guten Stücke lange halten. Besonderen Aufwand muss ich dazu eigentlich nicht betreiben. Den Aufwand nach den Wandertouren danken uns die Wanderschuhe: Auch sie wollen sauber und gepflegt entspannen und begleiten uns später zuverlässig und immer wieder wie neu.

01

Grundreinigung der Wanderschuhe

Zuerst entferne ich die Schnürsenkel und die eingelegte Sohle aus meinen Wanderschuhen. Mithilfe einer robusten Scheuerbürste und mit warmem Wasser bürste ich die Außenseiten gründlich ab, bis der ganze Schmutz auch vollständig verschwunden ist. Ganz schnell muss man sein, um die Innenseiten gründlich zu reinigen. Ich lasse die Schuhe kurzzeitig mit lauwarmem Wasser volllaufen, dem ich ein wenig Spülmittel zugesetzt habe. Die Reinigung der Innenseiten erfolgt schnell mit einem weichen Tuch – die harte Wurzelbürste nehme ich nicht, um das hochwertige Innenfutter nicht zu beschädigen.

02

Trocknung der Wanderschuhe

Es hat sich bewährt, die Schuhe einfach für drei bis vier Tage an einem trockenen Ort und am besten bei Zimmertemperatur zum Trocknen hinzustellen. In die Nähe einer Hitzequelle gehören die feuchten Wanderschuhe niemals, denn dann könnten sowohl das Leder als auch die Verklebungen beschädigt werden.
Das Trocknen geht etwas schneller, wenn die Schuhe fest mit Zeitungspapier ausgestopft werden. Das Papier muss aber in regelmäßigen Abständen erneuert werden, damit sich nicht etwa Schimmel bildet.

03

Pflege der Wanderschuhe

Nach dem Trocknen wird nährende Pflege besonders wichtig: Dazu nehme ich entweder klassisches Schuhwachs oder ein spezielles dickflüssiges Pflegemittel. Lederfett benutze ich nicht – nach meinen Erfahrungen verstopft es die Poren, auch festgeklebte Gummiteile könnten sich peu à peu ablösen.
Das Pflegemittel trage ich am liebsten mit einem Tuch auf – auch mit einer weichen Bürste sollte das Auftragen gut funktionieren. Manche Flüssigpflegemittel können auch dünn aufgesprüht und anschließend mit einem Schwamm gleichmäßig verteilt werden.

Hochwertige Pflegemittel sorgen dafür, dass das Ledermaterial schön geschmeidig bleibt. Zudem werden damit die Wasser abweisenden Eigenschaften zuverlässig konserviert. Ich benutze danach einen Föhn. Ein lauwarm eingestellter Luftstrom unterstützt die Pflegemittel beim Einziehen in das Leder. Wachs auf den Mesh-Einsätzen hat allerdings eine verheerende Wirkung: Die Poren verstopfen und die Atmungsaktivität ist an dieser Stelle vernichtet.
Nun kommen noch sämtliche Ösen und Haken an die Reihe: Um die korrosionsanfälligen Teile wirksam zu schützen, benutze ich ein wenig Vaseline oder etwas Wachs.

Herkömmliche Feuchtigkeitscreme ist ein Geheimtipp zur wirksamen Pflege des Schaftleders. Für die hochwertigen Volllederschuhe benutze ich eine spezielle Ledermilch. Damit reibe ich das Innere der Schuhe von Zeit zu Zeit ein. Dagegen benötigen Gore-Tex-Futter keine gesonderte Pflege. Zur Reinigung und Pflege moderner Gore-Tex-Schuhe sollten die Pflegehinweise der Schuhhersteller beachtet werden – stark öl- und fetthaltige Reinigungs- und Pflegeprodukte sind tabu, nichtsdestotrotz kommen auch hier lauwarmes Wasser, weiche Tücher und Bürsten sowie zuverlässige Imprägniermittel zum Einsatz.

04

Nachbehandlung der Wanderschuhe

Im Anschluss an die Behandlung mit Wachs sieht Leder manchmal speckiger und etwas dunkler aus. Allerdings ist die Funktion des Leders nicht beeinträchtigt. Wer will, bearbeitet die Oberfläche von Veloursleder mit einer Velourslederbürste oder ganz besonders vorsichtig mit Drahtbürste. Durch das Aufrauen sieht das Leder wieder schöner aus.
Zuweilen treten üble Gerüche auf. Die eliminiere ich mit einem Schuhdeodorant.

Wie reinige ich meine Wanderschuhe nach einer mehrtägigen Wanderung?

Mehrtägige Wandertouren machen besonderen Spaß – aber ein Set mit Reinigungsmittel, Bürsten und Lappen schleppe ich dabei nicht mit. Deshalb ist es besonders wichtig, die Wanderschuhe abends gut auslüften zu lassen: Ich öffne die Schnürungen so weit wie möglich und nehme beide Einlegesohlen heraus.

Die Schuhe sollen trocken werden – allerdings auch hier nicht an einem Ofen, einem Kamin oder an einer sonstigen Heizquelle. Vielmehr trocknen Wanderschuhe unterwegs auch bei Zimmertemperatur.

Besonders groben Dreck kann ich an einem Bach abwaschen. Manchmal gibt mir auch der Hüttenwirt einen Eimer mit lauwarmem Wasser. Wer seinen Lederschuhen dann doch noch ein wenig Pflege zukommen lassen will, hat eine kleine Tube Wachs im Rucksack.

Wanderschuhe auslüften lassen auf Mehrtagestouren

Wie lagere ich meine Wanderschuhe richtig?

Vor dem Einlagern kontrolliere ich die Schuhe kritisch: Abgelaufene Sohlen erneuert der Schuster fachmännisch, sofern die Sohlen nicht angenäht oder angespritzt sind. Hochwertige Wanderschuhe repariert auch der Hersteller. Zudem werden dann gelegentlich verschlissene Kleinteile wie Ösen aus Metall etc. erneuert. Meine guten Wanderschuhe lagere ich trocken, luftig und kühl im Schuhbeutel oder im Karton. Große Hitze ist nicht gut für sie – auch nicht bei einer längeren Lagerung im sommerlich aufgeheizten Kofferraum des Autos. Damit die Schuhe lange ihre Form behalten, kommen in den Lagerzeiten Schuhspanner oder auch trockenes Zeitungspapier zum Einsatz.

Nick Wassong
Nick Wassong
Ich bin Nick Wassong und ein leidenschaftlicher Wander- und Naturfreund. Deshalb habe ich 2018 den Blog UrbanHiker.de gegründet, auf dem ich meine Erfahrungen und Tipps für Outdoor- und Wanderaktivitäten für Anfänger und Profis teile. Mir ist es ein Anliegen, meine Leser dazu zu ermutigen, die Welt zu Fuß zu erkunden, sei es in der Stadt oder in der Natur. Ich schreibe gerne über Fernwanderwege, Alpenüberquerungen und auch Ein- und Mehrtagestouren durch Deutschland, Europa und die Welt. Seit 2021 begleitet mich meine Whippet-Hündin Asta auf meinen Touren in der Natur und in den Bergen, was uns beiden unglaublich viel Freude bereitet.

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